Vielfach besteht der Wunsch nach einer Hecke. Einfriedung, Sichtschutz, Blüten und Früchte im Jahreswechsel können Gründe dafür sein.
Immer mehr rückt auch der Wunsch Tieren, wie Vögeln, kleinen Säugetieren und Insekten Nahrung zu bieten, in den Fokus.
Eine Hecke heißt aber auch immer Pflege. Die gute Nachricht ist- je naturnaher die Hecke ist, desto geringer ist der Pflegeaufwand.
Bei jungen, frisch gesetzten Hecken bedarf es außer eines Pflanzschnitts zunächst kaum Pflege.
Im Laufe der Jahre werden die Pflanzen größer und die Hecke dichter.
Große Landschaftshecken werden so dicht, dass keine anderen Pflanzen darunter wachsen können.
Bei den kleineren Parkhecken jedoch ist es oft der Fall, dass die Lücken zwischen den Sträuchern so groß sind, dass junge Bäume ausreichend Licht zum Keimen haben. Die Keimlinge wachsen zu größeren Bäumen heran und die darunterliegenden Sträucher, die die Hecke bildeten, verkümmern wegen Lichtmangel.
Auch bei Formschnitthecken ohne regelmäßigen Schnitt überwachsen Bäume die für eine Hecke charakteristischen Sträucher. Zurück bleiben junge Bäume mit darunter kümmernden Sträuchern und später kahlen Stellen.
Gleiches gilt für Baumhecken, da ohne Pflege dominantere Baumarten, die gepflanzten Arten überwachsen und somit verdrängen können.
Durch dieses natürliche Wachstum erlischt die Hecke somit in ihrer Gestalt und Funktion. Gleichalte Bäume in schmaler Ausprägung besetzen die Fläche, jedoch ohne eine gleichwertig hohe ökologische Funktion zu erfüllen. So sind viele Bäume Windbestäuber. Sie vermehren sich ohne Insekten, bieten daher auch keinen Pollen und Nektar an. Auch ist oft zu beobachten, dass es sich um nur eine Baumart handelt, die die Hecke erobert. Bei einer gut geplanten ökologischen Hecke sind immer mehrere Arten im Spiel. So sind jahreszeitlich unterschiedliche Nahrungsangebote vorhanden. Dünne Stämme mit kleinen Kronen bieten keine bis kaum Nist- oder Versteckmöglichkeiten für Vögel und kleine Säugetiere.
Ist der Zustand erreicht, dass junge Bäume die Sträucher überragen, sodass sie aus Licht- und Nahrungsmangel verkümmern, verliert die Hecke ihren Stauts als solche.
Diese gewachsene Ansammlung junger Bäume auf einer menschlich zugewiesenen Fläche, ist keinesfalls als Wald zu bezeichnen. Wald fängt erst bei einer Größe von 1 Hektar an. Er zeichnet sich unter anderem durch klima- und bodenbedingte Vielfalt an Gehölzen aller Altersstufen aus, die spontan aufgewachsen sind- es braucht einige Jahrzehnte, bis er zu einem wertvollen Lebensraum wird.
Vielmehr ist in diesem Stadium die Rede von Baumgruppen, Baumreihen.
Die Pflege von Baumgruppen, Baumreihen ist in vielen Bereichen wie an Verkehrswegen, unter Hochspannungsleitungen, der freien Landschaft und auch in Parks mehr einheitlich. Alle acht bis fünfzehn Jahre werden die Bäume abgeholzt.
Eine schonende Pflege wäre, die Entwicklung der Bäume schon viel früher zu stoppen.
Im Fall der Hecken müssten die Sämlinge in regelmäßigen Abständen herausgenommen werden.
Bei großen Landschaftshecken ist nur bei angelegten Hecken und dann auch nur in den ersten Jahren Bedarf an Pflege. Abschnittsweise, selektive Entnahme von Baumsämlingen verhindert die Umwandlung in eine Baumgruppe, Baumreihe. Ein Turnus von fünf bis acht Jahren könnte sich günstig auswirken. Ist die Hecke ausgewachsen, besteht so gut wie kein weiterer Pflegebedarf.
Bei den Parkhecken ist ein regelmäßiges, selektives Auslichten, Einkürzen der Sträucher und Entfernen der Sämlinge wünschenswert. Ein Turnus von 3 bis 5 Jahren könnte sich günstig auswirken.
Bei frei wachsenden Hecken in denen die Sträucher, wegen größerer Pflanzabstände, ihre natürliche Form behalten, ist selten ein Schnitt nötig. Die Sträucher werden individuell nach Ihrer Physiologie, so geschnitten, dass sie vital bleiben und blühen und fruchten. Baumsämlinge sollten entfernt werden, damit die lichthungrigen Sträucher, dominant bleiben.
Bei Formschnitthecken ist ein jährlicher Schnitt erforderlich. Baumsämlinge sollen entfernt werden, sofern nur die gepflanzten Arten in der Hecke bleiben sollen. Es kann durchaus spannend sein, die spontan aufgewachsenen Pflanzen mit in die Hecke zu integrieren.
Baumhecken können gleicherweise wie Formschnitthecken gepflegt werden.
Spontan aufgewachsene Feldgehölze unterliegen einem besonderen Augenmerk und werden hier nicht behandelt.
Abschnittsweise arbeiten ist bei allen Heckenformen angesagt. Im Idealfall wird nur ein Viertel je Pflegeinheit bearbeitet.
Es bedarf der Fachkenntnis und Arbeit Hecken zu erhalten. Bei der Fülle an ökologischen Funktionen wie Nektarweide, Winterquartier, Leitlinie für Fledermäuse, Winterquartier, Nahrungsquelle um nur einige zu nennen, ist es absolut notwendig diesen Lebensraum zu erhalten. Sowohl für Mensch als auch für Tier.