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Stadt Köln verlässt sich ohne Gutachten auf Laienmeinung

24. Februar 2019 | Gebäudebrüter, Lebensräume, Naturschutz, Spatzen, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Vogelschutz

Köln-Sülz: Gerolsteiner Straße

Männlicher Spatz (Passer domesticus) in einer Hecke. Männlicher Spatz (Passer domesticus) in einer Hecke.  (Andrea Eßfeld)

Mehrere Monate kümmerte sich die BUND Spatzenbotschafterin Andrea Eßfeld nun um eine Wärmesanierung in der Gerolsteiner Straße. Nach vielen Aufklärungsversuchen, Telefonaten und Mailwechseln, waren die Wohngebäude in der Gerolsteiner Straße fertig saniert und die Gerüste entfernt worden. Leider ohne einen Nistkasten daran.

Das große Problem dabei: Die Information, dass es vorher keine Nistmöglichkeiten für Gebäudebrüter gab, wurde nicht durch ein fachliches Gutachten bestätigt, da niemals ein solches Gutachten beauftragt wurde. Die UNB hat erst fast vier Monate nach der Meldung durch den BUND eine Begehung am Gebäude gemacht. Da war die Sanierung jedoch bereits abgeschlossen. Potentielle Nistmöglichkeiten wären nur vor der Sanierung zu sehen gewesen.

Auch an den nun zu sanierenden Gebäuden wurden potentielle Nistmöglichkeiten jetzt nur von einem Mitarbeiter der Wohngenossenschaft gesucht. Da an diesen Gebäuden allerdings noch keine Gerüste stehen, kann nur von unten, an der Straße stehend, geschaut worden sein. Dies ist absolut nicht ausreichen!  Nistmöglichkeiten sind selbst aus der Nähe (auf einem Baugerüst stehend) für Laien nicht immer als solche zu erkennen.

Die Stadt Köln bestätigt nun schriftlich, ohne artenschutzrechtliches Gutachten, dass es keine Nistmöglichkeiten gab. Jedoch hätte die Wohngenossenschaft   mündlich zugesagt, dass ein Artenschutzhaus gebaut werden soll. Dies soll jedoch im Hinterhof aufgebaut werden. Dies bringt den absolut ortstreuen Spatzen, auch genannt Haussperlinge (Passer domesticus), allerdings wenig, denn der Hinterhof gehört nicht zu ihrem Revier. Die Brutzeit beginnt jedoch im März, so dass es dieses Jahr zu einem Ausfall der Brut kommen kann.

Zusätzlich kommt noch hinzu, dass das baldige Baugerüst direkt an eine Efeuhecke grenzen wird, die für die Spatzen ein Lebensraum ist. Die Baustelle könnte die Spatzen so noch weiter stören.

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