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Spatzennistkästen mit langer Lieferzeit – Alternativen gegeben

27. Dezember 2018 | Gebäudebrüter, Lebensräume, Naturschutz, Spatzen, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Vogelschutz, Wohnungsbau

Köln-Sülz: Gerolsteiner Straße

Spatz in einer Hecke in der Gerolsteiner Straße. Spatz in einer Hecke in der Gerolsteiner Straße.  (Andrea Eßfeld)

Im Oktober hat die BUND-Spatzenbotschafterin Andrea Eßfeld die Naturschutzbehörde der Stadt Köln auf eine Fassadensanierung in der Gerolsteinerstraße hingewiesen. Da in der Straße der Lebensraum einer Spatzenkolonie ist wurden Bedenken geäußert, dass potentielle Nistmöglichkeiten zerstört werden könnten, was nach §44 des Bundesnaturschutzgesetzes nicht erlaubt ist. Die Wohngenossenschaft und die Naturschutzbehörde zeigten sich anfangs gesprächsbereit und signalisierten, dass der Einbau von Ersatznistkästen möglich sei. Nun ist die Fassadensanierung bereits weit fortgeschritten, doch bisher gibt es keine Rückmeldungen zu neuen Nistkästen.

Andrea Eßfeld wies nun die Betroffenen darauf hin, dass Spatzenkästen Schwegler, Hasselfeldt und Strobel derzeit nur mit langen Wartezeiten von mehreren Wochen bis Monaten zu bestellen seien. Alternativ könnten aber auch Mauerseglerkästen genutzt werden, bei denen bekannt ist, dass sie von Spatzen gerne angenommen werden. Aufgrund der fortgeschrittenen Fassadensanierung und der damit potentiell gefährdeten Nistmöglichkeiten, ist eine schnelle Anbringung von Nistkästen nötig, damit diese spätestens zur Brutzeit wieder bezogen werden können. Denn Haussperlinge (Passer domesticus), also Spatzen, sind ortstreue Koloniebrüter, die ihre Nester ein Leben lang nutzen.

Neben Ihren Nistkästen brauchen die Spatzen in der Nähe ihrer Nester Schutzgehölze und Fassadengrün. Ein angrenzendes Haus mit Efeubewuchs dient ihnen als Versammlungs- und potentieller Aufzuchtort. Dank der umsichtigen Pflege der Gartenbaufirma ist dieser wertvolle Lebensraum für die sehr kleine Spatzenkolonie erhalten geblieben. Aufgrund der hier gezeigten vogelfreundlichen und somit ökologisch wertvollen Vorgehensweise hofft der BUND Köln, dass auch bei den Nistkästen verantwortungsvoll gehandelt wird.

Kontakt für Rückfragen: bund.koeln(at)bund.net

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