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"Kölner Hecken für Kölner Bürger": Heckenveranstaltung auf Gut Leidenhausen ein voller Erfolg!

14. Juni 2022 | Hecken

Am 22.05.2022 lud der BUND Köln zur Vorstellung des Projekts „Urbane Hecken und Säume“ auf Gut Leidenhausen ein. Seit den Anfangszeiten des Projekts hat sich sehr viel getan.

„Früher gingen wir noch mit Zetteln los, doch wir haben es geschafft eine App zu entwickeln.“, erzählte Gabriele Falk während ihres Vortrages am 22.05.2022 und verdeutlicht damit, was das Heckenteam im Laufe der Zeit erreicht hat. Doch auch das Heckenprojekt hat ein Ende und das steht nun kurz bevor, tausende Hecken wurden kartiert, noch viel mehr Pflanzen bestimmt und großartige Erkenntnisse gemacht. Wir wollten uns daher nicht nehmen lassen, unsere Ergebnisse mit allen zu teilen und luden daher zur Veranstaltung "Kölner Hecken fur Kölner Bürger" im Gut Leidenhausen ein.

Dort schwelgten wir nicht nur in Erinnerungen, sondern haben uns auch ein nettes Unterhaltungsprogramm fur alle Interessent*innen vorbereitet. So gab es ein Pflanzenquiz, bei dem Pflanzen anhand von Blättern, Blüten und Friichten mit Hilfe von Steckbriefen bestimmt werden konnten. Wer richtig geraten hat, durfte sich Stecklinge oder etwas Süßes aussuchen. Fur die kleinen Heckenbotschafter*innen gab es ebenfalls ein kleines Quiz zum Thema Heckenbewohnern. Während einer kleinen Exkursion um das Gut haben wir nochmal gezeigt, wie Kartieren geht und uns verschiedene Heckenpflanzen und Heckentypen angeschaut.

Das Herz der Veranstaltung waren jedoch die Vorträge von Gabriele Falk und Dr. Raimo Becker-Haumann. Den Auftakt machte Gabriele Falk: sie zeigte den Zuhörer*innen zunächst verschiedene Hecken in Köln. Neben Schnitthecken sahen wir hauptsächlich vertrocknete, falsch geschnittene oder zurückgeschnittene Hecken. Sie erklärte ferner, wie und nach welchen Kriterien die Hecken Kölns kartiert wurden.

In einem zweiten Vortrag stellte Dr. Raimo Becker-Haumann die Ergebnisse des Hecken Projekts vor. Insgesamt wurden 36,8 km2 Flache an Hecken kartiert — das sind fast fünf Fußballfelder allein an Hecken, die das Team in der Heck-Web festgehalten hat. Diese Hecken befinden sich größtenteils im Inneren und Äußeren Grüngürtel. Anhand verschiedener Daten wurden geeignete Radiale (Verbindungszonen) zwischen dem Äußeren und Inneren Grüngürtel festgelegt, so dass ein Biotopverbund entstand. Dieser Biotopverbund droht aber zu zerfallen: insgesamt wurden zehn Engstellen in Köln identifiziert, in denen diebAufwertung priorisiert werden sollte. Die Daten zeigen außerdem, dass in Koln mit 42 % Schnitthecken uberwiegen, danach folgen Gebusche mit 33 % und nur 22 % der Hecken können als ökologisch wertvoll eingestuft werden. Dies beinhaltet auch das Fehlen von Säumen bei der Mehrheit der Kölner Hecken.

Um den Biotopverbund zu erhalten, ist es empfehlenswert, lückenhafte Bepflanzungen durch heimische Gehölze aufzuwerten und Hecken richtig zu pflegen. Dies hat für städtische Menschen viele Vorteile, doch eines sticht dabei besonders hervor: Das Schaffen und der Erhalt des Biotopverbundes gewahrleisten die Frischluftzufuhr in die heiße Innenstadt.

Landesvorsitzender Holger Sticht hielt ebenfalls eine Ansprache. „Warum ausgerechnet Hecken?“, scherzte er, denn nach Bekanntgabe des Projekts war er als ehemaliger Landschaftsbauer aus folgendem Grund skeptisch: Für viele Menschen sind Hecken ein Dorn inn Auge, sie gelten häufig als „Angsträume“ und auch in diversen Branchen sind sie eher unbeliebt. Doch im Laufe der Zeit erkannte Sticht, wie bedeutend Hecken fur urbane Lebensraume sind und sie ebenfalls besonderen Schutz benötigen.

Erfreulich war ebenfalls die Ansprache von Dr. Ludwig Leijten von der Stiftung Umwelt und Entwicklung, die das Projekt erst ermöglicht hat.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg: Nette Gesprache, Spatz und neue Erkenntnisse, was gibt es Besseres?

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