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Pressekonferenz am 29. Mai 2020 in Köln Marsdorf

03. Juni 2020

Der Alternativstandort Landschaftspark "Beller Bogen"

Eindrücke von der Pressekonferenz auf dem Gelände der Firma DIGA. Eindrücke von der Pressekonferenz auf dem Gelände der Firma DIGA.  (Andrea Essfeld)

Der BUND Köln nahm gemeinsam mit weiteren Vereinen und Organisationen am 29. Mai 2020 an der Pressekonferenz in Köln Marsdorf auf dem Gelände der Firma DIGA teil, welches sich direkt neben dem Alternativstandort "Beller Bogen" befindet.

Auf der Veranstaltung am 29. Mai 2020 wurde der Alternativstandort Landschaftspark "Beller Bogen" mit Sportpark FC an der Rheinischen Allee vorgestellt. Roland Schüler (stellvertretender Bezirksbürgermeister Lindenthal) hierzu: "Wir wollen dem FC eine gute, qualitativ wertvolle Alternative anbieten."

Direkt neben dem Firmengelände von Guido Amian, der diesen Alternativstandort begrüßt, könnten auf dem angrenzenden Acker die Trainingsplätze und das Leistungszentrum errichtet werden und zeitgleich der Äußere Grüngürtel nach Westen ausgebaut werden. Es sind Baumpflanzungen und ein großes Gewässer vorgesehen. So wird direkt an Ort und Stelle für Ausgleich gesorgt.

Bedauert wurde die fehlende Kompromissbereitschaft des 1.FC Köln, der bis dato einen Gesprächstermin zur Präsentation dieser Alternative abgelehnt hat.

Prof. Dr. Hiltrud Kier, die ehemalige Stadtkonservatorin der Stadt Köln betonte, dass der Grüngürtel ein Denkmal von überregionaler Bedeutung ist. Die Liebe zum systemrelevanten FC dürfe jedoch auf keinen Fall dazu führen, dass das städtebauliche Tafelsilber (der Grüngürtel) der Stadt verscherbelt werde.

Sie verglich den FC mit einem verwöhnten, verzogenen Kind, das bis jetzt immer alles bekommen hat, und nun sei es die Aufgabe der Eltern (Die Stadt Köln) mal durchzugreifen und den FC endlich in seine Schranken zu verweisen.

Frau Prof. Barbara Schock-Werner vom Rheinischen Verein RVDL  Köln (ehemalige Dombaumeisterin), betonte, dass der kommerziell orientierte Verein 1.FC Köln dadurch, dass er seine Rechte durchsetzen will, die Stadtgesellschaft in zwei Lager spalte: In die, die den FC lieben und jene, die den Grüngürtel lieben. Besonders kritisierte sie die fehlende Kompromissbereitschaft des FC, sich um geeignete Standortalternativen zu bemühen.

Sie betonte zudem, dass das geplante Leistungszentrum, ein dreistöckiger Klotz mit den Ausmaßen einer Industriehalle, keineswegs in das Denkmal Grüngürtel gehöre.

Dr. Konrad Adenauer, der Enkel Adenauers sagte, dass er sich energisch gegen die Pläne des FC einsetzen werde. Der FC habe es versäumt rechtzeitig an anderer Stelle nach alternativen Möglichkeiten zum Ausbau zu schauen.

Die aktuelle Planung im Grüngürtel sei eine Planung nur für Fußballspieler und verkenne die Situation, dass der Grüngürtel heute wichtiger denn je sei. Er müsste eher ausgebaut werden. Insgesamt müsse mehr Grün geschaffen und erhalten werden. Der Grüngürtel war vor dem FC da, der FC habe sich lediglich in den Grüngürtel rein gesetzt, er ist aber nicht der Ort der Zukunft für den Verein.

Dr. Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied des BUND Köln, betonte, dass die Gleueler Wiese zusammen mit den Kleingärten, welche die kühlende Wirkung dieser verstärken, von großer Bedeutung für die angrenzenden Bezirke sei. Durch die Bebauung der Wiese würde mitten im Grüngürtel eine Hitzeinsel entstehen.

Die für die Kölner Bürger so wichtige naturnahe Erholung ist nach dem Ausbau an dieser Stelle nicht mehr möglich. Der im Regionalplan geforderte begründete Ausnahmefall für die Inanspruchnahme der Gleueler Wiese läge nicht vor, da im Gewerbegebiet Marsdorf, die heute vorgestellte Alternative "Beller Bogen" vorliegt.

Die Alternativprüfung sei trotz vorgenommener Ausbesserung immer noch mangelhaft. Bei den zugrunde gelegten maßgeblichen Kriterien "qualitätswirksame und funktionale Standortfaktoren" sowie „Planungsrecht“ kämen der RheinEnergieSportpark und Marsdorf nicht wie bisher auf 10,5 bzw. 10 Punkte, sondern Marsdorf läge mit 16 Punkten klar vorne.

Der Kleingartenverein Köln-Lindenthal ev. 1920 vertreten durch Dr.Ulrich Krell, fordert eine zukunftsorientierte Lösung, da die Ausbaupläne im Grüngürtel keine langfristige Sicherheit bieten, in 3-5 Jahren sind weitere Forderungen seitens des wachsenden FCs zu erwarten.

Die Erholungsmöglichkeiten der 300 Kleingärtner werden durch den FC Betrieb auf der Gleueler Wiese eingeschränkt.

Alle Anwesenden kritisierten die fehlende Zukunftssicherheit beim geplanten Ausbau des RheinEnergieSportparks in Köln Sülz.

Dagegen ist der Alternativstandort "Beller Bogen" zukunftssicher, der ökologische Ausgleich durch Baumpflanzungen und die Anlage eines Gewässers findet direkt vor Ort statt und die Planung könnte in 36 Monaten problemlos umgesetzt werden.

Am 18.06.2020 fällt die endgültige Entscheidung zwischen den zwei Alternativen:

  1. Ausbau des RheinEnergieSportparks im Landschaftsschutzgebiet Äußerer Grüngürtel
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, in Gesprächen mit dem 1.FC Köln, gemeinsam nach einem Alternativstandort zu suchen

Der perfekte Alternativstandort ist der „Beller Bogen“

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Genauere Informationen zu den Terminen finden Sie im Ratsinformationssystem der Stadt Köln unter dem jeweiligen Datum der Sitzungen.

 

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