Der Herbst ist da – höchste Zeit an die Überwinterung zu denken. Zum zweiten Mal in diesem Jahr besuchten Kölner Lehrkräfte ohne ihre Schüler*innen den Naturerlebnisgarten Klettenberg. Im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Projektes „Gärtnern mit Pänz“ des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes der Stadt Köln fand am 24.10.2023 im Naturerlebnisgarten eine Fortbildung zum Thema "Überwinterung - Das tierfreundliche Schulgelände im Winter" statt. Um Schulkassen oder die Garten-AG in das Thema einbinden zu können, startete die Veranstaltung mit Spielen und einem Rätsel zur Überwinterung. Spielerisch erfuhren die Teilnehmenden, welche Überwinterungsstrategie von welchem Tier genutzt wird. So war es für einige überraschend, dass die Fledermaus Winterschlaf hält, während die Waldmaus den gesamten Winter aktiv ist. Die wichtigste Erkenntnis war jedoch, dass der Igel gar keine Äpfel frisst, da er pflanzliche Nahrung nicht verdauen kann.
Nachdem geklärt war, wie sich die Überwinterungsstrategien der Tiere voneinander unterscheiden, gingen die Lehrkräfte auf die Suche nach den Winterquartieren im Naturerlebnisgarten. Reisig-, Kompost- und Steinhaufen, Trockenmauer, Nistkasten oder Benjeshecke waren nur einige der Strukturelemente, die von Tieren zur Überwinterung genutzt werden. Es stellte sich heraus, dass Schlehe, Weißdorn, Wildrose und Hartriegel vogelfreundliche Gehölze sind, die den Vögeln mit ihren Früchten durch den Winter helfen. Auch Samenstände von Stauden können diese Aufgabe erfüllen, während sich Insekten für die Winterstarre besonders gerne in den Staudenstängeln verkriechen. Bergmolche finden unter Steinen Unterschlupf, Erdkröten verkrümeln sich im Komposthaufen und Eidechsen verschwinden in Mäuselöchern. In den meisten Fällen wird schon eine einzige Struktur von vielen verschiedenen Tieren genutzt.
Beim Thema Vogelfütterung wurde zwischen Weichfutter-,Körner- und Allesfressern unterschieden und es wurden die Vorteile des Futtersilos gegenüber dem klassischen Vogelfutterhäuschen hervorgehoben. Schließlich lernten die Teilnehmenden noch den Spurentunnel kennen, der eine einfache, aber wirkungsvolle Methode darstellt, Tierspuren zu entdecken.
Mit all diesem Wissen im Gepäck können einige Kölner Schulhöfe und -gärten nun zu besseren Überwinterungsstätten für unsere Stadt- und Gartentiere werden.
Alle durchgeführten Aktionen finden Sie hier.
Ein Appell an Alle: Im Herbst und Winter lieber im Haus Ordnung schaffen als den Garten „aufzuräumen“. Denn wen stört schon ein wilder Garten, wenn wir es uns im Winter doch ohnehin am liebsten in den eigenen vier Wänden gemütlich machen.