Eine botanische Exkursion auf der Strundewiese im Thielenbruch

20. September 2020 | Lebensräume, Naturschutz, Strundewiese, Tiere und Pflanzen, Umweltbildung

Botanik für Anfänger und Fortgeschrittene- Geleitet von Dr. Götz H. Loos.

Die botanische Exkursion auf der Strundewiese in Köln wurde von dem Botaniker Dr. Götz H. Loos geleitet. Die botanische Exkursion auf der Strundewiese in Köln wurde von dem Botaniker Dr. Götz H. Loos geleitet.  (Gabriele Falk)

Der BUND Köln lud zur botanischen Exkursion im Kölner Teil des Thielenbruch ein. 

Als geballte Fachkompetenz leitete der Botaniker Dr. Götz H. Loos, der unter anderem beim Bochumer Botanischen Verein tätig ist, die Exkursion und wies in die Komplexität der Pflanzensoziologie ein. 

Dies auf einer Wiese, die vom BUND Köln gepflegt wird und an dem Bach Strunde liegt. Empfangen wurde die Gruppe mit dem Geruch des Heus, der bei einigen Kindheitserinnerungen weckte. Auf dieser Wiese wurde eine Staffelmahdt durchgeführt. Also wurde nicht alles auf einmal gemäht und ein Teil bleibt bis ins kommende Jahr ungemäht. Somit wird den Insekten ein Überwinterungsplatz gegeben und spät blühenden Pflanzen haben eine Chance. Auch die Randzonen hat der BUND Köln bewusst nur anteilig gemäht.

Dr. Götz H. Loos erklärte anschaulich, dass nicht jede Pflanze an jedem Standort mit beliebiger Pflege überleben kann. Kritisch merkte der Botaniker an, dass diese theoretischen Schemata unserem Versuch des Einsortierens Begeiferns dienen, denn so ganz halten sich die Pflanzen nicht an unseren Wunsch des Einsortierens. So wachsen einige Pflanzen auch in Lebensräumen, die ihnen komplett widersprechen. Der Botaniker Josias Braun-Blanquet ( * 3. August 1884 ,† 20. September 1980) wagte den Versuch der Klassifizierung, welche Pflanze mit welcher, wo zusammenwächst. Er prägte den Begriff der Vegetationskunde, deren Grundlagen bis heute gültig sind und, da sie standardisiert sind, einen Vergleich erlauben.

Anhand einiger Pflanzen erklärte der Botaniker, dass viele Informationen zu der Umgebung erkannt werden können. Bei vielen Pflanzen ist dies allein an den Namen zu erkennen, wobei die landläufigen Namen oft irreführend sind. Dennoch zeigen vorhandene Pflanzen wie Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus), Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum), darauf hin, dass diese Wiese ein feuchter bis nasser Bereich ist und die Böden nährstoffreich und nicht basenreich sind.

Bei dem Rundgang wurden auch die Übergänge von Lebensräumen besprochen. So geht diese Wiese in eine Saumschicht, weiter in eine Strauchschicht und schließlich in die Bäume des angrenzenden Waldes über.  Diese Vielfalt an verschiedenen Lebensräumen sichert das Überleben vieler Tiere und Pflanzen.


In dieser Fläche ist es die Aufgabe des BUND Köln, diese im Sinne des Artenschutzes und der bäuerlichen Kulturlandschaft mit dieser Vielfalt so zu erhalten. Unter wirtschaftlichen Aspekten der Landwirtschaft ist dies, bei allem Willen vieler Bauern, so leider nicht möglich.

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