BUND-Kreisgruppe Köln
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND-Kreisgruppe Köln

BUNDte Inseln im Winter

09. Februar 2020 | BUNDte Insel Stadtnatur, Infostände, Köln kartiert, Lebensräume, Naturschutz, Schmetterlinge, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Umweltbildung, Wildbienen

BUND Köln rettet fleißig Kölner Pflanzenraritäten

Aufgaben des BUND Köln im Winter: Saatgut sortieren und eintüten. Aufgaben des BUND Köln im Winter: Saatgut sortieren und eintüten.  (Gabriele Falk)

Auch in der Zeit wo nichts bis wenig wächst, gibt es für den BUND Köln reichlich zu tun, um Kölner Rote Liste Pflanzen zu retten.

So muss das im Jahr 2019 gesammelte Saatgut der Kölner Raritäten für die Aussaat vorbereitet werden. Die Samen müssen von den Resten der Blütenstände getrennt werden und gut beschriftet eingetütet werden. Danach wird weiter sortiert, welche Pflanzen wann ausgesät werden müssen. Die Frostkeimer werden zuerst aussortiert, damit diese im Winter schon in die Erde kommen. Es bleibt natürlich spannend, ob in diesem Winter überhaupt eine Frostperiode kommt. Ist dem nicht so, dann kann es auch sein, dass manche Pflanzen nicht keimen. Bei den ganz, ganz seltenen Pflanzen schummeln die BUNDler  und frieren diese auch schon mal im Gefrierschrank ein. Danach folgen die Samen, die nur kurz, manchmal nur ein Jahr keimfähig bleiben. Zu alte Samen werden aussortiert und in ein Versuchsbeet gegeben, da es nicht schaden kann, die Literatur zur Keimfähigkeit von Samen zu überprüfen. Dies alles wird sorgfältig in Listen dokumentiert.

Die Flächen auf denen die seltenen Kölner Pflanzen wachsen, müssen auch im Winter begangen werden. Manche Flächen wachsen zu und werden somit für lichthungrige Pflanzen ungeeignet, manche Flächen werden überbaut und neue Flächen müssen zügig als potenzielle Ausweichstandorte gesucht werden. Bei manchen Begehungen erlebt der BUND Köln Überraschungen, wie bei der selten gewordenen gemeinen Ochsenzunge (Anchusa officinalis), die in diesem Januar noch blühte. 

Bereits erarbeitete Pflanzvorschläge für die Paten auf dem Kölner Stadtgebiet müssen ausgeweitet werden, da nicht jede Pflanze an jeden Standort passt. Schrebergärten sind hier ein gutes und erfolgreiches Beispiel für Patenschaften. Hier sucht der BUND Köln Pflanzen für lehmige, gedüngte Standorte. Erfolgreiche waren hier die schönen Raritäten Weg-Malve (Malva neglecta) und echte Katzenminze (Nepeta catarai) die in einem Nippeser Kleingarten ein zu Hause gefunden haben. Der BUND Köln macht zurzeit die Pläne, um die vorhandenen "Pakete" auszuweiten und für andere Lebensbedingungen neue Kölner Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind, zusammenzustellen und zu vermehren.

Da die BUNDler in der Wachstumszeit (=Vegetationsperiode) überwiegend draußen ist, werden nun verstärkt Gespräche mit Paten, den Ämtern  und den Eigentümer*innen und/oder anderen Gebiets-Zuständigen geführt.

Damit viele Menschen erreicht werden und Saatgut verteilt werden kann, ist der BUND Köln am 29. Februar bei dem Saatgut-Festival in der VHS vertreten.

Das all diese Aktivitäten stringent durchgeführt werden können, ist der Postcode-Lotterie zu verdanken, die dieses Projekt fördert. Der BUND Köln ist dafür sehr dankbar.

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb