Eichen-Prozessionsspinner

Hier informiert der BUND Köln über die Lebensweise des Eichen-Prozessionsspinners und wie man sich in seiner Nähe verhalten sollte.

Die Eichen-Prozessionsspinner befinden sich oft auf dem Stamm der Eiche. Die Eichen-Prozessionsspinner befinden sich oft auf dem Stamm der Eiche.  (Bild aus www.schmetterling-raupe.de)

In den letzten Jahren gab es schon viele Befalle von sogenannten Eichen-Prozessionsspinnern (Thaumetopoea processionea) in Parks und Wohngebieten. Die haarigen Raupen stellen für viele Anwohner eine lästige Plage dar. Nicht nur, weil sie die Blätter von den Eichen fressen, sondern auch weil der Hautkontakt mit ihren Brennhaaren eine allergische Reaktion auslöst. Der Klimawandel, der wärmere Jahreszeiten mit sich bringt, bietet bessere Lebensbedingungen für die Eichen-Prozessionsspinner, sodass der Bestand von Jahr zu Jahr größer wird.

Was sind Eichen-Prozessionsspinner?

Der Eichen-Prozessionsspinner entpuppt sich zu einem Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner. Der Eichen-Prozessionsspinner entpuppt sich zu einem Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner.  (Tim Laussmann)

Der Eichen-Prozessionsspinner ist eine Raupe, welche sich im Juli verpuppt und zu einem Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae) wird. Ursprünglich stammt er aus Südeuropa, wo er genügend Fressfeinde hatte. Vermutlich wurde er versehentlich durch den Handel von lebenden Eichenpflanzen nach Nordeuropa gebracht. Der Eichen-Prozessionsspinner ernährt sich fast ausschließlich von Eichenblättern. Oft werden somit auch ganze Bäume kahl gefressen, was dazu führen kann, dass die Eiche geschwächt wird und im schlimmsten Fall nicht überlebt.

Die Falter legen ihre Eier auf Zweige und Äste. Im Mai bewegen sich die geschlüpften Eichen-Prozessionsspinner in sogenannten Nose-to-Tail-Prozessionen. Hierbei bilden mehrere Exemplare zusammen eine pfeilförmige Kolonne, wobei eine Raupe an der Spitze die Prozession anführt. Im Frühsommer bilden sie an den Baumstämmen seidene Gurtnester, in denen die Raupen ruhen, wenn sie nicht gerade Eichenblätter fressen. Im Sommer ist es dann soweit und sie verpuppen sich in ihren Nestern.

Warum sind Eichen-Prozessionsspinner so gefährlich?

Der Eichen-Prozessionsspinner besitzt ca. 600.000 Brennhaare. Der Eichen-Prozessionsspinner besitzt ca. 600.000 Brennhaare.  (Bild aus www.schmetterling-raupe.de)

Eichen-Prozessionsspinner besitzen jeweils rund 600.000 Brennhaare. Diese Brennhaare haben winzig kleine Widerhaken und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Wenn man mit ihnen in Berührung kommt, löst dies eine allergische Hautreaktion aus. Dies führt zu Schwellungen, Juckreiz und kann auch zu Asthmaanfällen und Atemnot führen. Denn die kleinen Brennhärchen können durch den Wind in der Luft herumfliegen und im schlimmsten Fall eingeatmet werden. Besonders gefährdet sind unbedeckte Körperstellen, wie das Gesicht, Arme und Beine. Gelangen die Brennhaare in die Augen, kann dies zu schmerzhaften Bindehautentzündungen führen. Auch für unsere geliebten Haustiere, wie Hunde und Katzen, sind die Raupen nicht ungefährlich.

Es ist sehr wichtig, die Eichen-Prozessionsspinner und ihre Nester nicht zu berühren, denn auch wenn die Raupe sich schon zu einem harmlosen Nachtfalter entwickelt hat, bleiben Millionen von ihren Brennhaaren in den Nestern zurück. Man sollte sich von befallenen Bäumen fernhalten und dabei auch seine Kinder und Haustiere im Auge behalten.

Wie erkennt man Eichen-Prozessionsspinner?

Die Eichen-Prozessionsspinner bewegen sich in einer Nose-to-Tail-Prozession. Die Eichen-Prozessionsspinner bewegen sich in einer Nose-to-Tail-Prozession.  (Pixabay)

Die Eichen-Prozessionsspinner leben in der Zeit zwischen dem späten Frühling und dem frühen Sommer auf den Ästen und Stämmen von Eichen. Ab und zu können sie jedoch auch auf dem Boden rund um die Eiche zu finden sein. Meistens bewegen sie sich in Nose-to-Tail-Prozessionen fort. Im Frühsommer bilden sie ihre seidenen Nester, welche in verschiedenen Größen und Formen auftreten können. Auch diese können vom Baum herabfallen und auf dem Boden gefunden werden. Man erkennt die Eichen-Prozessionsspinner an ihren langen weißen Brennhaaren.

Welche Maßnahmen helfen gegen einen Eichen-Prozessionsspinner-Befall?

Das Warnschild, weist Personen auf einen Eichen-Prozessionsspinner Befall hin. Das Warnschild, weist Personen auf einen Eichen-Prozessionsspinner Befall hin.  (Uli Haese)

Oftmals reichen einfache Hinweisschilder oder Absperrungen an betroffenen Orten, um Personen über die Sicherheitsmaßnahmen bei einem Befall zu informieren. Falls es sich um einen stark besuchten Ort, wie zum Beispiel in Wohngebieten, handelt, werden bestimmte Institutionen oder Spezialisten informiert, welche die gelegten Eier der Falter frühzeitig beseitigen. Von Insektiziden rät der BUND Köln stark ab, denn diese töten nicht nur die Eichen-Prozessionsspinner, sondern bekämpfen auch alle anderen Insekten. Darunter können Nützlinge, vom Aussterben bedrohte Insekten und möglicherweise auch natürliche Fressfeinde des Eichen-Prozessionspinners fallen. Die aktuelle Sterberate der Insekten ist erwiesenermaßen hoch. Der BUND Köln setzt sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein.

Was ist zu tun, wenn man ein Nest findet?

Die Eichen-Prozessionsspinner bilden im Frühsommer an den Baumstämmen seidene Gurtnester. Die Eichen-Prozessionsspinner bilden im Frühsommer an den Baumstämmen seidene Gurtnester.  (Uli Haese)

Ein gefundenes Nest sollte in keinem Fall selbst abgetragen werden. Ohne Schutzbekleidung sollte man sich dem Nest gar nicht erst nähern. Die Gefahr ist zu groß, mit den Brennhaaren der Eichen-Prozessionsspinner in Berührung zu kommen. Für die Entfernung solcher Nester sollte man das Ordnungsamt für den entsprechenden Ort informieren. Es gibt professionelle Schädlingsbekämpfer, die die Abtragung sorgfältig durchführen können. Sollte es sich hierbei um einen privaten Befall auf eigenem Grundstück handeln, gibt es bestimmte Spezialfirmen, welche man rufen kann und sollte.

Was ist zu tun, wenn man mit den Brennhaaren in Berührung gekommen ist?

Zu aller erst ist es wichtig, die betroffene Haut abzuwaschen. Auch die Haare sollten gewaschen werden, denn dort können weitere Brennhaare hängen geblieben sein. Das Gleiche gilt für Kleidung. Wechseln Sie ihre Anziehsachen und waschen Sie die alten Sachen in der Waschmaschine.

Die gereizte Hautstelle kann gekühlt werden. Außerdem helfen entzündungshemmende Salben und antiallergische Medikamente. Bei schlimmeren Beschwerden sollte man sich Hilfe von seinem Arzt holen.

Solange man sich an die Sicherheitsvorkehrungen hält und Abstand von den befallenen Stellen hält, braucht man keine Panik vor den Eichen-Prozessionspinnern zu haben. Passen Sie auf, informieren Sie ihre Mitmenschen und geben Sie Acht auf ihre Kinder und Haustiere.

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