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Hecken und Säume – Das dynamische Duo

Zu einer ökologischen sinnvollen Hecke gehört auch immer Säume. Diese Säume bieten eine Reihe von Vorteilen für die Heckenbewohner.

Bei Hecken spricht die Botanik von einem Saum, wenn ein krautiger Streifen eine Gehölzgruppe umgibt, dessen Beschaffenheit sich deutlich von der Vegetation der Umgebung abhebt. Der Laie nennt es womöglich „nicht richtig gemäht“.

Ein Heckensaum ist demnach ein angrenzender Blühstreifen, der von unterschiedlichen Pflanzen bevölkert wird. Quasi der Bereich zwischen Hecke und Wiese. Hierbei beeinflusst die Hecke selbst einige Standortfaktoren des Saums. So kann die Hecke beispielsweise Schatten spenden. Im Schatten wachsen dann Moose, Farne und typische Waldpflanzen wie Efeu oder Knoblauchsrauke.

Auf der anderen, der „sonnigen“ Seite der Hecke hingegen können sich mehrjährige Stauden ansiedeln. Auch spendet die Hecke Schutz vor Wind und beeinflusst die Nährstoffe im Boden, weswegen in nächster Umgebung andere Pflanzen wachsen können als außerhalb ihres Einflussbereiches.

Durch die zunehmende Stickstoffbelastung in unseren Städten säumen Stadthecken viele stickstoffliebende Pflanzenarten, wie z.B. die Große Brennnessel, der Giersch, bunt blühende Taubnesseln und die rankenden Zaunwinden. Die Hecke selbst bietet hierbei diesen rankenden Pflanzen auch entsprechende Klettermöglichkeiten. Oftmals sind Bäume innerhalb der Hecken bis zur Krone mit Efeu bedeckt.

Tiere in Säumen

In Hecke und Saum überwintern zahlreiche Insekten, Vögel bauen hier ihre Nester und können in den kalten Monaten in nächster Nähe ihre Nahrungsreserven auffüllen. Zusätzlich schirmen dichte Hecken und hohe Säume oftmals die Brut vor ihren natürlichen Fressfeinden ab. Da die Hecke die Saumpflanzen im Winter auch vor Frost schützt, nutzen diese im Frühjahr den Vorsprung, um früher
zu keimen und sich so schneller zu entwickeln. Somit bieten Hecke und Säume ihren Bewohnern eine Reihe von Vorteilen gegenüber der offenen Landschaft.

Die richtige Pflege

Es ist vor allem während der kalten Jahreszeit wichtig, die Säume stehen zu lassen, damit die überwinternden Tiere nicht gestört werden. Auch können viele Stauden nach dem Mähen keine Blüten mehr ausbilden und verschwinden so nach und nach aus der Umgebung. Auch hier greift daher die ökologische Faustformel: wenig mähen – nach Möglichkeit maximal zwei Mal im Jahr.

Im Rahmen der innerstädtischen Bebauung und der Grünflächenpflege fallen jedoch immer mehr dieser Saumbiotope Rasenmäher oder Grünflächenversiegelung zum Opfer. Und mit dem Verschwinden dieser Säume verringert sich auch der Artenreichtum in den Hecken. Somit ist der Biodiversität bereits viel geholfen, wenn man auf ein mehrmaliges Mähen entlang der Hecken verzichtet und den Säumen den Platz einräumt, den sie brauchen.

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