1999 wurde hier vom Grünflächenamt der Stadt Köln diese Obstwiese im Rahmen der Umsetzung des Pflege- und Entwicklungskonzeptes für das Naturschutzgebiet angelegt. Insgesamt stehen auf der um die 5.200 m² großen Fläche 90 Bäume, darunter Äpfel, Birnen und Pflaumen. Bei der Wahl der Sorten wurden historische Sorten wie Rheinischer Bohnapfel, Clapps Liebling, Mirabelle von Nancy oder Große Grüne Reneklode gewählt.
Schon seit Jahrhunderten bilden Streuobstwiesen einen prägenden Bestandteil der Kulturlandschaft. Sie dienten früher der Selbstversorgung der Menschen, die vom Obst der Wiesen ein ganzes Jahr lang profitierten. Es gab frische Früchte für Salate im Sommer und Spätsommer und viel eingekochtes Obst, das im Winter gegessen wurde. Heutzutage haben die leider so selten gewordenen Streuobstwiesen eine andere Bedeutung für die Bevölkerung bekommen. Sie dienen weniger der Selbstversorgung, sondern stellen mehr einen schützenswerten Lebensraum dar.
Da sich viele Tier- und Pflanzenarten im Laufe der Jahre auf diesen Lebensraum eingestellt und sich ihm angepasst haben, ist er für deren Überleben so wichtig geworden. Gleichzeitig führte das immer geringer werdende Vorkommen von Streuobstwiesen dazu, dass sie als eine der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas auf der Roten Liste stehen. Ein hochstämmiger Obstbaum bietet auf mehreren Stockwerken Lebensraum für viele seltene Vögel, Kleinsäuger und Insekten, wie unter anderem den Steinkauz, Grün- und Buntspecht, Siebenschläfer und Fledermäuse.
Eine Besonderheit der Streuobstwiese in der Flittarder Rheinaue ist ihr untypischer Standort mit einen hohem Wasserstand und regelmäßigen Überflutungen. Obstbäume vertragen einen feuchten Untergrund aber eher schlecht. Sonnige und luftige Plätze ohne Staunässe im Boden und mit geringer Frostgefahr sind optimal. Ein zu hoher Wassergehalt im Boden beeinträchtigt die Durchlüftung des Bodens, was wiederum die Atmung der Wurzeln stark erschwert. Auf längere Zeit führt dies zu einem stark eingeschränkten Wachstum, Früchte und Wurzeln fangen an zu faulen, was unter Umständen das Absterben des gesamten Baumes zur Folge haben kann.Trotz dieser Nachteile sind die meisten Obstbäume nach den bald 20 Jahren ihrer Auengeschichte noch in einem guten Zustand.