Alte Feuerwache
(Foto: Theo Bernard)
Angesichts der sich abzeichnenden schwierigen Verhandlungen im neuen Kölner Stadtrat appelliert der BUND Köln an alle demokratischen Ratsparteien, den Klimaschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Der Appell richtet sich vor allem an die Kräfte, die sich bereits bisher für diese Ziele eingesetzt haben. Entscheidend ist eine sozial-ökologische Wende im Wohnungsbau, um einen ungebremsten Flächenverbrauch zu vermeiden.
„Überfällig ist ein Grundsatzbeschluss, den Boden- und Flächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null zu bringen. Geplante neue Stadtteile wie Kreuzfeld oder großflächige Siedlungserweiterungen in Zündorf-Süd und in der Rath-Heumarer-Feldflur sind damit unvereinbar. Stattdessen kann zusätzlicher Wohnraum durch Nutzung von Konversionsflächen, Geschoss-Aufstockungen auf vorhandenen Gebäuden, Baulücken im Innenbereich sowie Überbauung von eingeschossigem Einzelhandel, Discountern, Märkten und Parkplätzen geschaffen werden“, betonte Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied BUND Köln.
„Die in Köln zugespitzte Wohnungskrise ist nur sozial und ökologisch lösbar. Dazu benötigen wir eine Offensive zur Schaffung von sozialem Wohnraum durch ein städtisches Förderprogramm in Ergänzung zur NRW-Wohnraumförderung, das sich an Genossenschaften und gemeinwohlorientierte Bestandshalter richtet. Es sind städtische Potenzialflächen in Stadtteilen und im Innenbereich vorhanden, die nun gezielt gemeinwohlorientierten Bestandshaltern angeboten werden könnten. Ihre Vergabe im Erbbaurecht zum Zinssatz von maximal 1,5% für 80 Jahre einschließlich langfristiger Mietpreisbindung wäre ein großer Sprung nach vorn. Eine neue städtische Stadtbaugesellschaft in Ergänzung zur GAG AG sollte diese Offensive ergänzen“, erläutert BUND-Kommunalexperte Jörg Frank.
Der Erhalt des Äußeren und Inneren Grüngürtels sind für den BUND Köln essentiell und zwingend. Dazu gehört der endgültige Verzicht auf Trainingsplätze für den 1.FC Köln auf der Gleueler Wiese und das Ende für die Ausweichfläche an Karneval auf der Uniwiese im Inneren Grüngürtel.
Der Verlust an biologischer Vielfalt im Stadtgebiet könne nur gestoppt werden, wenn der Grünflächenanteil am Stadtgebiet mindestens 50 % und der Anteil der Naturschutzgebiete an der Gesamtfläche 10% betrage.
Zur Vermeidung einer weiteren Schuldenexplosion im Stadthaushalt muss auf den Ost-West-Achse-Tunnelbau und Metrolinien-Phantasien verzichtet werden. Stattdessen wird jeder Euro für eine leistungsfähige KVB gebraucht, damit der Notbetrieb ein Ende findet und Netzerweiterungen zur besseren Anbindung der Stadtteile in der Peripherie realisiert werden, sagte Erwin Rothgang vom BUND Köln.
Die Pressemitteilung als PDF finden Sie hier.