BUND kritisiert erneutes Festhalten an „Ausweichfläche Uni-Wiese“ zu Karneval

24. Juni 2025 | Karneval im Grüngürtel

Foto: Silvia Perez

Köln. Das Ordnungsamt teilte am 18.06.25 mit, die Uni-Wiese am 11.11. und zum Straßenkarneval 2026 weiterhin als „Ausweichfläche zur Gefahrenabwehr“ nutzen zu wollen. Im Februar 2025 gab 
es Anzeichen, dass die Stadtverwaltung die weitere Nutzung des Landschaftsschutzgebiets noch in 2025 beenden möchte. Dem BUND wurde bestätigt, dass alternative Feier-Areale für das junge 
Publikum auf versiegelten Flächen intensiv untersucht werden. Der BUND hatte das KonradAdenauer-Ufer zwischen Goldgasse und Bastei ins Spiel gebracht, das sich für das Public Viewing zur Fußball-WM 2024 mit 50.000 Menschen bewährt hatte und genehmigungsfähig wäre. Da das junge Publikum zum Großteil von außerhalb über den Hauptbahnhof anreist, wären die Besucherströme optimal lenkbar. Die Bewohner im Zülpicher Viertel würden dann endlich entlastet und die Uni-Wiese nicht mehr benötigt. 

„Die plötzliche Kehrtwende wirft uns beim gemeinsamen Ziel, den inneren Grüngürtel zu schützen, wieder zurück. Trotz Halbierung der Ausweichfläche ohne Party-Programm und Alkoholausschank fehlt eine konkrete Perspektive.“, kritisiert Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied des BUND Köln.

Der BUND wird das Verwaltungsgericht einschalten, wenn die Untere Naturschutzbehörde dem Antrag vonStadtdirektorin Andrea Blome auf Befreiung der Uni-Wiese vom Landschaftsschutz für den 11.11.2025 und für Karneval 2026 stattgeben wird. Wir sind leider gezwungen, nun die Rechtsmittel auszuschöpfen. Denn so kann es nicht weitergehen.“, erklärt Helmut Röscheisen.

Den Verzicht auf eine Alternative begründet das Ordnungsamt mit dem Rückgang des überwiegend jugendlichen Publikums in 2024 und 2025 und dem Trend auch andere Feier-„Hotspots“ aufzusuchen.

„Wenn die Stadt diesen Trend proaktiv fördern möchte, bedarf es jedoch einer anderen öffentlichen Kommunikation als bisher. Das Zülpicher Viertel darf dann nicht mehr von Köln Tourismus und Partnern beworben werden. Auch das Festkomitee ist in der Pflicht. Stattdessen sollten dezentrale Events in den Mittelpunkt rücken. Ideal wäre es, solche zu fördern, wie es der ‚Runde Tisch‘ oft vorgeschlagen hat.

Eigentlicher Grund für die Absage an eine Alternative ist allerdings, dass die Stadtverwaltung nicht als Rahmen-Veranstalter auftreten und im Unterschied zur Fußball-EM keinerlei Finanzmittel bereitstellen möchte. Profi-Fußball ist der Stadt offenbar wichtiger als die Jugend. Dadurch sind Veranstalter nicht in der Lage, ein attraktives Programm aufzubieten – weder zentral noch dezentral. Die Ratspolitik schaut überwiegend teilnahmslos zu. Und ewig grüßt das Murmeltier.“ kritisiert BUND-Kommunalexperte Jörg Frank die aktuelle Entwicklung.

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