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Wie Moore zum Klimaschutz beitragen

19. Februar 2024 | Bergische Heideterrasse, Moore, Moorprojekt Dünnwald

Moore sind Ökosysteme, die eine wichtige Rolle für den Natur- und Klimaschutz spielen. Sie speichern CO₂, bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren und schützen vor Hochwasser. Leider wurden sie bis in die jüngste Vergangenheit entwässert, um sie kommerziell zu nutzen. Entwässerung, Forstwirtschaft oder Versiegelung sind nur einige der Gründe, warum Moorlandschaften weltweit bedroht sind, auch in NRW. In einem auf sechs Jahre angelegten BUND-Projekt sollen nun hunderte Hektar Moor mithilfe von Grabenverschlüssen wieder vernässt werden.

Bau eines Grabenverschlusses in Köln-Dünnwald (Silvia Pérez)

Seit dem 30. August 2023 stellt sich das BUND NRW-Projekt "Renaturierung von Lebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse" im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt erfolgreich dieser Herausforderung und erzielt mit relativ einfachen Maßnahmen erstaunliche Ergebnisse. Das Team um Martin Grund, Diana Kann und Alina Schulz (Projektleitung, BUND NRW) hat gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern und Aktiven des BUND bereits zahlreiche Entwässerungsgräben abgedichtet.

Doch was macht Moore so besonders? Intakte Moore sind wertvolle Lebensräume mit einer hohen Artenvielfalt. Selten gewordene Arten sind hier zu Hause. Neben Amphibien und Libellen findet man hier zum Beispiel auch den fleischfressenden Sonnentau, die Moorlilie und das wenig bekannte Kleine Helmkraut. Diese Vielfalt gilt es zu erhalten. Zudem sind sieben Prozent der bundesweiten CO₂-Emissionen auf die Entwässerung unter anderem von Mooren zurückzuführen. Die Moorrenaturierung ist daher eine der zentralen gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit. Denn intakte Moorböden binden in ihrer Biomasse Kohlenstoff aus der Luft und speichern ihn in Form von Torf. Im Gegensatz dazu setzen Moore, die entwässert werden, klimaschädliche Gase frei.

Moorböden sind Wasserspeicher, die bei extremen Niederschlägen Hochwasserspitzen kappen und das Wasser länger in der Fläche halten. In niederschlagsarmen Zeiten stellen sie dagegen eine kontinuierliche Wasserversorgung sicher. Sie wirken sich positiv auf den Landschaftswasserhaushalt aus und fördern die Grundwasserneubildung. Die Renaturierung von Moorlebensräumen gehört damit zu den nature-based solutions und kann sowohl dem Artensterben als auch der Klimakrise entgegenwirken.

Dabei sind die Methoden, welche die Naturschützer*innen anwenden, nicht nur unglaublich effektiv, sondern auch schnell umsetzbar. Nach dem Bau eines Grabenverschlusses kann man oft schon am nächsten Tag die Früchte seiner Arbeit bewundern: Entwässerungsgräben, die sich langsam mit Wasser füllen. Auch die eingesetzten Mittel sind relativ einfach. Quer zur Fließrichtung werden hölzerne Spundwände eingebracht, die anschließend mit Erde überdeckt werden. So bleibt nicht nur die Optik des natürlichen Lebensraums erhalten, sondern auch die Stabilität des Bauwerks.

Zum Schutz der Biotope und insbesondere der Böden wird auf den Einsatz schwerer Maschinen im Gelände verzichtet. Deshalb ist Handarbeit gefragt. Mit Akkuschrauber, Säge und Hammer bauen die Freiwilligen die Grabenverschlüsse und setzen sie in die Entwässerungsgräben ein. Ziel der Maßnahmen ist der Wasserrückhalt und die allmähliche Verlandung des Grabens. Die Wiedervernässungs- und Biotoppflegemaßnahmen erfolgen dabei nach Anleitung der Projektkoordinator*innen. Ob einfache Grabenverschlüsse oder das Entfernen problematischer gebietsfremder Pflanzenarten – bei den Arbeiten werden die Aktiven direkt in den Renaturierungsprozess eingebunden. Dabei wird der konkrete Handlungsbedarf vor Ort aufgezeigt und die naturschutzfachlichen Hintergründe erläutert.

Alle, die uns bei diesem wichtigen Projekt unterstützen wollen, sind herzlich eingeladen!

Bitte beachten Sie, dass wir je nach Teilnehmerzahl Werkzeug, Handschuhe und Baumaterial passend einpacken. Wir bitten daher um Voranmeldung unter moore@bund-nrw.de.

 


 

Weitere Informationen zur Anmeldung, den Terminen sowie eine Anfahrtsskizze finden Sie hier: https://www.bund-koeln.de/schutzgebiete/moorprojekt-duennwald/

WDR-Beitrag zum Moorprojekt Dünnwald: https://www1.wdr.de/fernsehen/aktuelle-stunde/alle-videos/aktuelle-stunde-clip-aktuelle-stunde--14-10-2023-100.html (ab Minute 24:18)

 

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