Stadtnatur auf Kölner Spielplätzen - Eine kleine Exkursion durch Köln-Sülz

24. Juni 2024 | Gebäudebrüter, Nikolausplatz, Spatzen, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Vogelschutz

Was bieten Kölner Spielplätze an Naturerfahrung für die Kinder? Die BUND-Referentinnen Andrea Eßfeld und Gabriele Falk haben sich bei einer Exkursion durch Sülz mit diesem Thema beschäftigt.

Spielplatz am De-Noel-Platz in Köln-Sülz: eine grüne Oase in der Stadt (Foto: A.Essfeld)

Mit Freunden draußen spielen und toben ist für Stadtkinder oft nur auf Spielplätzen möglich. Dafür bieten die Spielgeräte und autofreie Flächen der Spielplätze eine Möglichkeit. Was aber bieten diese Anlagen an Naturerfahrung für die Kinder? Die BUND-Referentinnen Andrea Eßfeld und Gabriele Falk haben sich bei einer Exkursion durch Sülz mit diesem Thema beschäftigt.

Eine schöne Überraschung war der mit alten Bäumen bestandene Spielplatz am De-Noel-Platz. Viel üppiges Grün rundherum, wenn auch leider wenig Blühendes und Heimisches an Sträuchern.  Ein sehr schöner Aspekt war die rankende Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) an dem Zaun. Spontane vertikale Begrünung nur durch Duldung ohne Invest hat in diesem Fall nur Vorteile für die Stadtnatur. Das sieht auch der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) so, er hat den De-Noel-Platz zu seinem Revier erkoren und verteidigt dies mit seinem typisch schmetternden, lauten Gesang - ein besonderes Gütesiegel für den naturnahen Platz.

Auf dem Weg zum nächsten Spielplatz kam in der Nikolausstraße eine absolute Schlappe für die Ziele der Stadt Köln, klimaneutral zu werden. Ein ohne ersichtlichen Grund versiegelter Platz. Als Kontrast waren alle Balkone der angrenzenden Häuser begrünt.

Dann an der Kreuzung Münstereifeler Straße - Sülzburgstraße kam der Bolzplatz, der wie immer gut besucht war. An ihn grenzt eine große Fläche mit Scherrasen. Die wenigen Sträucher vor Ort werten das reichlich gemähte Grün ohne jede Blühpflanze nicht wirklich auf. Da ginge mehr.

Den Auerbachplatz in Sülz kennen sicher viele Menschen im Veedel. Das Grün betrachtend lässt sich bei der Nutzung die Wertigkeit und Liebe zum Grün vermissen. Viele Flächen in den Beeten werden als Trampelpfade von Kindern und Erwachsenen genutzt. Dabei gibt es sogar hier spannendes Leben, wie unsere BUND-Fotografin Cristina Krippahl im Bericht Sülzer Bienchen festgehalten hat.

Am Nikolausplatz war es dann richtig grün. Auch dort gab es Trampelpfade in den Beeten. Die Bepflanzung besteht überwiegend aus Zierpflanzen. Es entwickelt sich jedoch langsam ein Wandel zu mehr heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen, wodurch die ansässige Spatzenkolonie reichlich Insektennahrung für ihren Nachwuchs findet. Dies kommt nicht von ungefähr – in Kooperation mit der Stadt Köln pflegt der BUND Köln in einer Patenschaft die Grünanlage, was wegen Hundekot und Müll der Besucher oft keine schöne Arbeit ist. Die Kinder sind uns dieses Opfer wert.

Es gibt noch eine Menge zu tun, um den kölschen Pänz ein wenig Naturerfahrung im urbanen Köln bieten zu können. Entsieglung, mehr heimische Bepflanzung, Nachpflanzungen in Lücken, Pflege, die nicht nur die Ökonomie im Blick hat, sind einige Maßnahmen. Diese kosten Geld und müssen politisch gewollt sein. Für diese Ziele setzt sich der BUND Köln ein.

Sie möchten die Arbeit des BUND Köln als aktiver Mitstreiter unterstützen? Melden Sie sich gerne bei uns: Gesucht ist zum Beispiel die Mithilfe bei den Einsätzen am Nikolausplatz.

 

 

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