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Pflegeeinsatz in der Dellbrücker Heide. Warum wurden so viele Pflanzen entfernt?

15. Dezember 2022 | Tiere und Pflanzen, Dellbrücker Heide

Arbeiten in der Dellbrücker Heide mit einem Wiederhopf © Jana Leschorn

Damit das ökologisch wichtige Heidekraut gut auf der Heide gedeihen kann, müssen invasive Pflanzen wie die Brombeere aus dem Gebiet entfernt werden. Die Brombeeren überwuchern alles Umliegende und verdrängt so durch den Entzug von Sonnenlicht alle anderen Pflanzen in der Umgebung. Besonders betroffen ist dabei das Heidekraut, da dieses ein Lichtkeimer ist und die Keimzeit bis zu mehreren Jahren andauern kann. Das Heidenkraut erreicht einen Wert von L8 für die Lichtzahl bei den Zeigewerten nach Ellenberg. Dies bedeutet, dass das Heidekraut eine dauerhafte Beleuchtung von über 40% benötigt, um nicht abzusterben. Um wiederum optimal zu wachsen, müsste der Wert wesentlich höher liegen. Zudem liegt in der Dellbrücker-Heide ein zu hoher Stockstoffgehalt für eine Heide vor. Dieser entsteht durch den Eintrag von Stickstoff aus der Luft und ist für das schnelle Wachstum von anderen Kräutern und Büschen verantwortlich, welche wiederum das konkurrenzempfindliche Heidekraut überwuchern und somit verdrängen. Um nun das Wachstum und Ausbreitung des ökologisch wichtigen Heidekrautes auf der Dellbrücker-Heide zu fördern, wurde von tatkräftigen Helfenden Rohboden für das Heidekraut geschaffen. Dazu wurden alle anderen Konkurrenzpflanzen mitsamt ihrer Wurzel entfernt. In diesem neuen Rohboden kann sich das Heidekraut konkurrenzfrei ausbreiten und gedeihen.

 

Wieso ist die Besenheide so wichtig für die ökologische Vielfalt auf der Heide?

Das heimische Heidekraut, die Besenheide (Calluna vulgaris) ist die einzige Art der Pflanzengattung Calluna und eine Prägende Pflanzenart der Heidelandschaft. Mithilfe ihres leicht zugänglichen Nektars ernährt die Besenheide zahlreiche Insekten, zudem zählt die Besenheide als Futterpflanze für viele Raupen- und gefährdete Schmetterlingsarten, wie den Kiefernheidensackträger, die Heidekraut-Bunteule, den grünen Moorheidenspanner und viele mehr. Außerdem enthält der Nektar der Besenheide den Stoff Callulen, dieser bekämpft den Darmparasiten Crithidia bombei, welcher für das Sterben vieler Hummeln verantwortlich ist. Zusammengefasst fördert das Vorkommen von Besenheide in Heidelandschaften das Wachstum der ökologischen Vielfalt und bewahrt wiederum gefährdete Arten vor dem Aussterben auf der Heide.

 

Ein Bericht von Lukas Meschig

 

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