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Neue Naturschutzgebiete für Köln

18. August 2022 | Naturschutz, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen

In seiner Sitzung am 25. August berät der Umweltausschuss der Stadt Köln über ein Konzept der Verwaltung zur Neuausweisung und Erweiterung einzelner Naturschutzgebiete in Köln. Die Beschlussvorlage sieht auch die Neuausweisung eines durch den BUND beantragten Naturschutzgebiets in Dünnwald vor.

Viele Tiere finden in den neuen NSGs einen Lebensraum Viele Tiere finden in den neuen NSGs einen Lebensraum  (Thomas Fischer)

Köln besitzt derzeit 22 ausgewiesene Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 3.418 ha. Damit stehen etwa 8% der Fläche von Köln unter Naturschutz. In anderen Großstädten, wie z. B. Hamburg, ist der Anteil der Naturschutzgebiete mit 9,71% deutlich höher (hier werden in 2022 10% angestrebt). Die Stadt Köln hat sich mit der Unterzeichnung der „Deklaration Biologische Vielfalt in Kommunen“ verpflichtet, sich dem Ziel der Bewahrung der Biodiversität mit hoher Priorität zu widmen.

Der BUND Köln hatte seit 2014, mit Unterstützung des Dachvereins Bündnis Heideterrasse, insgesamt fünf Naturschutzgebiete im Bereich des Naturraums Bergische Heideterrasse beantragt. Damit hatte der BUND neben der Verwaltung die meisten Anträge eingereicht. Darunter fällt auch das im Januar 2019 beantragte, etwa 135 ha große Naturschutzgebiet „Hommelsheimer Bruch und Isbornsheide“ im Stadtteil Dünnwald, welches die Verwaltung anhand einer Bewertungsmatrix nun auf den ersten Platz der insgesamt 13 Vorschläge gelistet hat. Bei zwei weiteren, namentlich beim Weißer Bogen und bei der Erweiterung des bestehenden Naturschutzgebiets Langeler Auwald hatte der Naturschutzbeirat der Stadt ebenfalls für eine zeitnahe Unterschutzstellung votiert. Die Naturschutzgebietsausweisung aller 13 Gebietsvorschläge wäre notwendig, um auf einen Kölner Naturschutzgebietsanteil von etwa 10 Prozent zu kommen. Wegen personeller Engpässe schlägt die Verwaltung erst einmal ein schrittweises Vorgehen vor.

Im Rahmen des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens „Wiedervernässung von Heidemooren und Moorwäldern auf der Bergischen Heideterrasse“ hatte der BUND, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz, im Dünnwalder Wald Erhebungen durchgeführt und mehrere Potenzialflächen zur Wiederherstellung von Moorlebensräumen ermittelt. Wegen historischer Entwässerungen der Forstwirtschaft sind die Flächen derzeit in keinem guten Zustand. Dennoch kommen dort reliktartig noch seltene Arten und gefährdete Lebensraumtypen vor, die über eine Naturschutzgebietsausweisung und das Wiedervernässungsprogramm des BUND dauerhaft gesichert werden könnten. Solche Wiedervernässungen sind nicht nur für die biologische Vielfalt entscheidend. Hierdurch kann auch die natürliche Wasserrückhaltung wiederhergestellt und damit Dürren und Extremhochwässern vorgebeugt werden. Gleichzeitig können mit den Moorlebensräumen natürliche Kohlenstoff- und Methansenken wiederhergestellt und damit wesentliche Beiträge zum aktiven Klimaschutz geleistet werden.

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