Mähen der Wiesen in der Dellbrücker Heide

16. Juli 2025 | Dellbrücker Heide

Wiese mähen in der Dellbrücker Heide Wiese mähen in der Dellbrücker Heide

Wiesen mähen im Naturschutz
Warum werden auch blühende Wiesen abgemäht?

Eine blühende Wiese ist nicht nur eine Augenweide, bei vielen weckt sie auch Kindheitserinnerungen. Verständlich, dass Menschen enttäuscht sind, wenn die Blütenpracht plötzlich weg ist.

Aber das Mähen ist für den Schutz der Natur unumgänglich.

Wird nicht gemäht, fällt nämlich Verblühtes zu Humus zusammen, bedeckt den Boden und lässt immer weniger Licht an dem Boden. Nachwachsende Pflanzen können ohne Licht nicht keimen. Die Wiese verarmt zur Wiesenbrache.

Auf solchen Wiesenbrachen wachsen Bäume. Nach und nach entsteht ein Wald. Viele kennen dieses Phänomen aus dem eigenen Garten. Wenn mal länger nicht gemäht wird, zeigen sich schnell die ersten kleinen Eichen und Ahorne.

Mähen ist nicht gleich Mähen

Das Mähen im Naturschutz unterscheidet sich deutlich vom Mähen in der Landwirtschaft. Dort werden oft große Flächen in einem Stück gemäht. Der Zeitpunkt richtet sich nach dem Wert der Gräser als Tierfutter. Das heißt auch, dass auf die Bedeutung der blühenden Pflanzen als Nahrung zum Beispiel für Insekten keine Rücksicht genommen wird. Und dafür werden auch noch große Landmaschinen eingesetzt, die dem Boden auf Dauer schaden.

Anders sieht es bei der bäuerlichen Landwirtschaft aus. Hier steht der Gewinn nicht im Vordergrund, obwohl auch diese Betriebe wirtschaftlich arbeiten müssen. Mit anderen Worten: Im Fokus ist zwar das Heu, aber der Bauer verliert auch Pflanzen und Tiere nicht aus dem Blick.

Im Naturschutz schließlich geht es nur um die pflanzlichen und tierischen Bewohner der Wiese. Um sie zu schonen, wird grundsätzlich immer nur ein Teil der Fläche gemäht. Die Pflanzen des anderen Teils bleiben bis Ende des kommenden Frühjahrs stehen.

Die Wiesenteile werden jährlich abwechselnd gemäht. Diese Mosaik- oder Staffelmahd ermöglicht eine größere biologische Vielfalt auf der Fläche.

Flexible Pflege nutzt dem Naturschutz

Ob eine Fläche einmal oder zweimal gemäht wird, hängt von dem Aufwuchs ab. Auch der Zeitpunkt ist variabel und richtet sich danach, welche Pflanzen und Tiere gefördert werden sollen. Überwiegend wird im Juni und Juli gemäht. Wichtig ist, dass das Mähgut von der Wiesenfläche weggebracht wird. Auch die Wahl des Mähgeräts ist von großer Bedeutung. Im Naturschutz werden vorzugsweise Balkenmäher eingesetzt und wenn möglich sogar Sensen.

Mähen in der Dellbrücker Heide

In der Dellbrücker Heide mäht ein kleines, ehrenamtliches Team des BUND Köln (Bund für Umwelt und Naturschutz NRW e.V.) genauso: mit Sensen und Balkenmähern. Davor wird die Fläche noch auf Pflanzen und Tiere hin untersucht. Dank der Ehrenamtlichen und Bundesfreiwilligen werden die Wiesen abgeharkt und das Heu abgeräumt.

Auf manchen Flächen sind zeitweise auch die Motorsensen zu sehen und insbesondere zu hören. Diese Flächen sind noch nicht so weit entwickelt, dass Balkenmäher und Sensen eingesetzt werden können.

„Auch die BUNDler sind immer ein wenig traurig, wenn ein Teil der Blütenpracht abgemäht werden muss,“ sagt Gabriel Falk, Ehrenamtliche des BUND Köln. „Wir trösten uns damit, dass immer ein Teil stehen bleibt und viele Blühpflanzen beim Nachwachsen eine zweite Blüte bilden.“

Auch die kleinen Inseln mit Blühpflanzen, die man bei dem Spaziergang durch die Heide beobachten kann, sind keineswegs wegen schlampiger Arbeitsweise oder Faulheit entstanden, hebt Gabriele Falk hervor: „Hier blühen Pflanzen, die besonders gefördert werden sollen. Letztlich tröstet insbesondere der Erfolg, also dass die Wiesen keine Wiesenbrachen werden und die krautigen, blühenden Pflanzen immer mehr neben den Gräsern bestehen können.“

Sie möchten mithelfen und Teil des Teams in der Dellbrücker Heide werden? Wenden sie sich gerne an den BUND Köln, Projektleitung Dellbrücker Heide. Die Treffen finden jeden Freitag von 10-14 Uhr statt. 

Gabriele Falk

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