BUND-Kreisgruppe Köln
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Kein Strauch ist gern alleine

24. Juni 2021 | Hecken, Lebensräume, Naturschutz, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Vogelschutz

Der natürliche Dreiklang vom Baum, über den Strauch, zum Saum ist selten geworden.

Bäume und Sträucher nach der Pflege Einige Bäume und Sträucher, blühend und gepflegt am Rande einer Parkanlage.  (Dominik Breker)

Bei Besuchen in städtischen Parks sind Bäume, am Rand einer Wiese oder mitten in den Flächen stehend, ein Hingucker. Oft planten Landschaftsarchitekt*innen eine Einbettung der Bäume in eine Gruppe von Pflanzen.

Eben diese Gruppen von Bäumen, umsäumt von Sträuchern oder eingerahmt von Hecken, umgeben von blühenden Säumen, sind wertvolle Lebensräume, die der Natur nachempfunden sind.

In der Kultur der englischen Landschaftsgärten begründete die Anlehnung von Gärten an der umgebenen, natürlich gewachsenen Landschaft einen eigenen Gartenstil, der bis heute geschätzt und nachgeahmt wird.

Große, alte, einzelnstehende Bäume, die zum Beispiel als Landmarken dienten oder den Dorfplatz markierten, hatten immer eine Sonderstellung.

Im Rahmen des von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung NRW geförderten Projekts "Urbane Hecken und Säume" ist der BUND Köln viel im Kölner Stadtgrün unterwegs. Bei den Kartierungen von Hecken und Säumen freut sich der BUND Köln immer, wenn der Dreiklang von Baum, Strauch und Saum auftaucht. Hier tummelt sich das Leben.

Die verschiedenen Zonen, die sich allein durch die Höhenstufung und Ausrichtung ergeben, bieten Sonne-Schatten, Feuchte-Trockenheit, Wind- Windschatten, Hitze-Kühle auf kleinstem Raum. Da fühlen sich verschiedenste Tiere wohl. Der Igel trollt sich geschützt im Inneren der Hecke. Vögel nisten im Baum und Gebüsch. Insekten laben sich an den Blüten. Wenn ausreichend Platz ist und die richtigen Pflanzen vor Ort sind, können sogar seltene Arten wie der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) hier ein Zuhause finden. Alle auf engstem Raum, je nach Lebensart.

Viel zu oft findet der BUND Köln bei den Kartierungen jedoch Bäume ohne diesen Dreiklang.

Bäume, die abrupt in Rasen übergehen. Bis an die empfindlichen Wurzeln der Bäume wird herangemäht. Kein Strauch, kein Kraut, das vor Austrocknung durch Sonne und Wind schützt. Keine anmutige grüne Grenze, die Spaziergänger*innen einlädt, den Baum mit ein wenig Entfernung zu genießen. Kein Blütenangebot von Sträuchern und Kräutern.

Den Dreiklang aus Baum, Strauch und Kraut wieder herzustellen und auszubauen, um Vielfalt auch in Städten zu schaffen, ist ein dringender Appell an die Stadt Köln.

Eine Galerie von Bildern zum Dreiklang: Baum, Strauch, Saum.

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