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Erstfund des Malven-Dickkopffalters auf der Gleueler Wiese

13. Oktober 2022 | BUND, Tiere und Pflanzen, Umweltbildung

Autorin Andrea Eßfeld

Malven-Dickkopffalter auf Gleueler Wiese. Links ein Männliche Exemplar und Rechts das Weibliches.( Christina Krippahl)

Cristina Krippahl gelang am 27.08.2022 der erstmalige Nachweis des Malven-Dickkopffalters auf
der Gleueler Wiese (siehe Fotos) . Der Malven-Dickkopffalter gilt in NRW als gefährdet RL3. In der Niederrheinischen Bucht wird
die Art in der neuen roten Liste sogar als stark gefährdet (Kategorie RL2) geführt. Der 2,5 -3 cm große Tagfalter besiedelt sonnige, hinreichend reichhaltige Wiesen mit den
notwendigen Raupenfutterpflanzen, den verschiedenen Malvenarten (Malva spec.) und einer nicht zu dichten Vegetation. Der Falter bildet in Deutschland zwei Generationen, die von Mitte Mai bis Ende Juni und von Mitte Juli bis Anfang September fliegen. Die Weibchen legen ihre Eier an den Blättern von Malven ab, die später den Raupen als Futter dienen. Dort bauen sich die geschlüpften Raupen einen Unterschlupf, indem sie ein Malvenblatt auf einer Seite umschlagen und mit ihren Spinnfäden befestigen. So entstehen kleine Blatt-Tüten, die sie nur zum Fressen verlassen und in denen sie auch überwintern. Die Raupen der 1. Generation leben dort von September überwinternd bis zum April des folgenden Jahres. Die Larven der 2. Generation leben von Juni bis Juli auf den Malven. Die Flugzeit des Malven-Dickkopfalters ist von Mitte Mai bis Juni und von Mitte Juli bis Anfang September. Das Mähen der Wiese sollte unbedingt auf den Generationenwechsel des Falters abgestimmt werden. Eine Mahd zum falschen Zeitpunkt vernichtet den ganzen Raupenbestand. Die insektenfeindliche intensive Wiesenpflege, wie zu häufiges Mähen der gesamten Fläche mit Mulchmähern, muss durch eine extensive Wiesenpflege mit Balkenmähern ersetzt werden, die die Lebensbedürfnisse der Insekten in allen Entwicklungsstadien berücksichtigt. Ungemähte Teilflächen der Wiese (Mosaikmahd) sowie Altgrasstreifen, die 24 Monate unberührt bleiben, sind für Insekten überlebenswichtig und müssen angewandt werden. „Unordentlich“ wirkende Flächen sind deutlich artenreicher als gleichmäßig gemähte Rasenflächen. Alternativ kann die wertvolle Wiese durch gezieltes Management extensiv mit Schafen beweidet werden, um die strukturelle Vielfalt zu erhalten und zu erhöhen. Eine zu große Herde mit zu langer Verweildauer auf der Wiese muss dabei vermieden werden.

Siehe hierzu : „Handlungsempfehlungen für die Stadt Köln zur Bekämpfung des Insektensterbens“
von Dr. Jürgen Esser. freilandoekologie-esser.de/wp-
content/uploads/2019/11/HandlungsempfehlungenInsektensterbenKoeln2019.pdf

Weitergehende Informationen bei :
freilandoekologie-esser.de

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