Diplom-Biologe Peter Brenner war überrascht: Bei einer Exkursion für Natur-Interessierte fand er im Naturschutzgebiet Dellbrücker Heide neben vielen Erdkröten auch die erste Kreuzkröte - trotz kühler Witterung.
Kreuzkröten laichen normalerweise in temporären Pfützen und Kleingewässern – die gibt es im sandigen Boden des Naturschutzgebietes aber eigentlich nicht. "Wir haben immer wieder kleine Löcher gegraben und dafür gesorgt, dass sich Pfützen bilden," sagt der Amphibienkundler, "aber immer wieder verlassen Leute die Wege und vergraben Müll in den Löchern oder machen darin Feuer."
Besucher sind im Naturschutzgebiet zwar willkommen, sie müssen aber auf den Wegen bleiben, um Tiere und Pflanzen zu schützen, damit die Dellbrücker Heide Refugium für gefährdete Arten der bergischen Heideterrasse bleibt.
Mangels Pfützen laichen die Dellbrücker Kreuzkröten im warmem Frühjahr und den Sommer hindurch im flachen Uferbereich des Sees, erklärte Peter Brenner den sechs Teilnehmern, die sich die "Krötenwanderung" trotz Regenwetter nicht entgehen lassen wollten.
Viele Erdkrötenmännchen standen auf den Wegen und warteten auf eine Partnerin, um sich auf ihrem Rücken ins Wasser tragen zu lassen. "Es gibt etwa drei- bis achtmal mehr Männchen als Weibchen bei der Laichperiode. Da gehen viele Männchen leer aus", so Peter Brenner.
Die Teilnehmer konnten das Gerangel zweier Männchen um ein Weibchen beobachten. Bei Erdkröten heißt es: Es kann nur einen geben.
Außerdem fanden die Teilnehmer einen Grasfrosch und zahlreiche kleine Teichmolche.
Das Naturschutzgebiet Dellbrücker Heide wird seit 2009 vom BUND betreut.
Die nächste Exkursion bietet Peter Brenner im Mai an. Dann geht es um seine Lieblingstiere: Wechselkröten. Deren trillernden Paarungsruf will er diesmal aufnehmen: "Als Klingelton fürs Handy."