Da sich eine ökologisch wertvolle Hecke durch eine gewisse Artenvielfalt auszeichnet, ist es wichtig, die richtigen Arten für den richtigen Standort zu wählen. Außerdem sollte eine solche Hecke nicht unzählige unterschiedliche Arten enthalten, sondern lieber nur wenige, dafür aber besonders Wertvolle. Oftmals sind das gebietseigene oder heimische Pflanzen, die zusätzlich noch zum jeweiligen Boden passen sollten. Der Boden selbst, seine Möglichkeit Wasser zu halten und die Durchwurzelbarkeit spielen hier eine Rolle, aber auch die Menge der Sonneneinstrahlung kann für die Auswahl der richtigen Pflanzenkombination entscheidend sein. Zusätzlich sollten solche Hecken regelmäßig gepflegt werden. Auch deswegen ist es oftmals effizienter, wenige unterschiedliche Arten zu pflanzen, die auch in der jeweiligen Kombination gut gepflegt werden können.
Eine kleine Anleitung zur Pflege finden Sie hier.
Da bei der Pflanzenauswahl also unterschiedliche Faktoren zusammenkommen, möchte der BUND Köln vier Kombinationen vorstellen, die sich für die unterschiedlichen Standorte gut eignen.
Weißdornhecken sind ökologische Alleskönner. Dutzende Schmetterlingsarten sind auf den Eingriffligen Weißdorn in ihrer Entwicklung angewiesen. Die vielen prächtigen weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juni und bieten vor allem Bienen und Insekten reichlich Nahrung. Außerdem sind später im Jahr auch die kräftig rot gefärbten Früchte für die Vogelwelt eine beliebte Speise. Weißdornhecken eignen sich gut für sonnige bis halbschattige Standorte. Die Pflanze hat kaum große Ansprüche an die verschiedenen Bodentypen, jedoch verträgt sie keine Staunässe. An sehr sonnigen Standorten kann dieser Heckentyp mit Kornelkirschen aufgewertet werden, die bereits im März den Frühling mit ihren gelben Blüten begrüßen. Auch andere Sonnenanbeter wie Hundsrosen, Felsenbirnen und Sommerflieder kann man dem Weißdorn zur Seite stellen. Ein Dornendickicht im Garten bietet Vögeln einen beliebten Brutplatz, da sie hier vor Raubtieren geschützt sind.
Auch die Schwarzdornhecke bietet Vögeln einen solchen Schutzraum. Diese Hecke ist allerdings eher für größere Gärten oder Landschaftselemente als für Kleingärten geeignet, da diese sich schnell über Wurzelausläufer verbreitet und langsam wachsende Arten verdrängen kann. Noch vor dem Blattaustrieb erscheinen diese Hecken in einer rein weißen Blütenpracht, die bereits im März die ersten Insekten anzieht. Die Verwandtschaft mit der Pflaume erkennt man an den Blättern und spätestens im Herbst auch an den dunkelblauen Früchten. Diese sind nach den ersten Winterfrösten auch für den Menschen genießbar. Hohe und schnell wachsende Sträucher wie die Gemeine Haselnuss und der Schwarze Holunder eignen sich hier für die Vergesellschaftung mit der Schlehe. Besonders bei harten Böden kann der Schwarzdorn sich als Pioniergehölz entfalten, während sich dort andere Sträucher nur zögerlich entwickeln.
Steht mehr Platz in die Höhe als zur Breite zur Verfügung, kann auch eine Hecke aus Haselnusssträuchern angelegt werden. Die Gemeine Haselnuss kommt auch noch mit halbschattigen Standorten zurecht und kann, wenn sie sich erstmal etabliert hat, mit enormen Höhenzuwächsen aufwarten. Haselnüsse locken im Herbst nicht nur Haselmäuse und Eichhörnchen in den eigenen Garten. Auch Vögel wie der Kleiber oder der Eichelhäher, sowie Bilche und Mäusen sind dankbare Abnehmer. Welche Tiere sich für die Haselnüsse interessiert haben kann man zum Beispiel an den Fraßspuren ablesen (Wie das geht, erfahren Sie hier!). Die Hasel gedeiht am besten auf humosen Böden und meidet saure sowie sandige Standorte. Hainbuchen, Schlehen, Vogelbeeren und Schwarzer Holunder eignen sich gut, um solche Haselhecken aufzuwerten.
Für Blütenliebhaber*innen mit kleineren Gärten ist eine Hecke aus Rotem Hartriegel eine gute Wahl. In warmen Jahren kommt es nach der Frühjahrsblüte im Mai oft zu einer zweiten Blüte im August. Im Herbst ist eine Hartriegelhecke mit ihren nun blutroten Blättern immer noch eine Zierde im Garten. Die fast schwarzen Früchte ziehen auch noch im Winter eine ganze Reihe von Singvögeln an. Auf etwas feuchteren Standorten kann man den Roten Hartriegel mit Pfaffenhütchen kombinieren, auf trockeneren Standorten sind beispielsweise Hundsrosen, Bauernjasmin, Weißdorn und Buchsbaum passende Begleiter. Diese Sonnenpflanze verträgt auch etwas Halbschatten und gedeiht am besten auf leicht sauren Böden.
Das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (SUE NRW) geförderte Projekt Urbane Hecken und Säume möchte auf genau dieses Verbesserungspotential für Hecken und Säume auf urbanen Flächen aufmerksam machen. Mit wenig Einsatz und den richtigen Pflegemaßnahmen können aus schnöden Hecken wieder artenreiche Kleinstbiotope im innerstädtischen Raum entstehen. Wenn auch Sie wissen wollen, wie man die eigene Hecke ökologisch gestaltet, melden Sie sich bei uns, wir beraten Sie gerne. Ihr Ansprechpartner ist Thomas Fischer (thomas.fischer(at)bund-koeln.de oder telefonisch erreichbar unter 0177 - 1877405).