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Bündnis fordert Schutz der Felder im Kölner Osten

09. Mai 2022

Das „Bündnis für die Felder – Brück, Rath/Heumar, Neubrück“, zu welchem sich u.a. der BUND Köln zusammen geschlossen hat, hat in einem Offenen Brief die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker aufgefordert, sich für den Erhalt der Freiflächen zwischen den genannten Stadtteilen im Kölner Osten einzusetzen und eine Bebauung zu verhindern.

 (Holger Sticht)

„Wir müssen der Überhitzung der Millionenstadt Köln vorbeugen und die Reste noch unversiegelter Schutzgebiete erhalten. Deswegen brauchen wir endlich eine planvolle und nachhaltige Stadtentwicklung, keinen scheibchenweisen Ausverkauf auf Zuruf“, forderte Peter Jüde, einer der vier Sprecher*innen des Zusammenschlusses aus Bürger*innen und Vereinen.

Das betroffene Landschaftsschutzgebiet stelle nach Angaben des Landesumweltamts (LANUV NRW) eine Frischluftschneise dar und solle daher von Bebauung weitestgehend freigehalten werden. Nach Angaben des Bündnisses handele es sich ferner um ein für die Bevölkerung wichtiges Naherholungsgebiet und Refugium für bedrohte Arten wie die Feldlerche.

Die Initiative entstand vor dem Hintergrund, dass die Bezirksvertretung Kalk im Oktober 2021 mit der Stimmenmehrheit von CDU und SPD dem „Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes/ Arbeitstitel „Brück -Rather Steinweg in Köln Rath – Heumar“ zugestimmt hatte. Auf dem etwa 24 ha großen Areal sollten Sportplätze, entsprechende Infrastruktur und möglicherweise Wohnbebauung entstehen. Ein Großgrundbesitzer, welchem sowohl Teile der Felder als auch die vorhandenen Sportanlagen in der Ortsmitte Rath-Heumars gehören, will den Sportvereinen an ihrem jetzigen Standort kündigen, um dort eine lukrativere Baulanderschließung vorzunehmen. Vor der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Anfang April wurde die Vorlage aber von der Verwaltung ohne Angabe von Gründen zurückgezogen.

„Offensichtlich ist nun angekommen, dass ein solcher Bebauungsplan rechtswidrig wäre. Es zeugt von einem bemerkenswerten Rechtsverständnis von CDU, SPD und Teilen der Verwaltung, dass hier offenbar eine Art „Sonderregelung“ probiert werden sollte“, so Holger Sticht, Sprecher der Kölner Gruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Köln).

Tatsächlich lässt der Regionalplan Köln als übergeordneter Rahmenplan eine Bebauung des Landschaftsschutzgebiets nicht zu, da die Felder auch hier als „Bereich zum Schutze der Landschaft und der landschaftsorientierten Erholung (BSLE)“ dargestellt sind. Das Verfahren zur Neuaufstellung des Regionalplans ist bereits eingeleitet worden, die Beteiligung der Öffentlichkeit läuft noch bis Ende August. „Es ist zu befürchten, dass CDU und SPD die Bebauung der Felder jetzt über den Umweg der Regionalplanänderung durchboxen wollen“, so Sticht.

Das Bündnis dagegen setzt sich dafür ein, dass die Sportvereine an ihrem jetzigen und seit Jahrzehnten etablierten Standort bleiben können. „Es ist eigentlich Aufgabe der Politik, sich für die Menschen in den Stadtteilen einzusetzen und sich nicht als Erfüllungsgehilfe eines Großgrundbesitzers zu betätigen“, sagt Sticht.

Seit seiner Gründung im Februar dieses Jahres macht die Initiative auf das Thema aufmerksam und kämpft für den Erhalt des Landschaftsschutzgebiets zwischen Brück, Rath/Heumar und Neubrück. Im Rahmen einer Petition wurden bislang 1.470 Unterschriften für den Erhalt der Felder gesammelt.

Der Offene Brief an die Oberbürgermeisterin kann auf der Webseite vom „Bündnis für die Felder“ eingesehen werden.

 

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