Wald- bzw. Bergeidechse (Zootoca vivipara).
(Peter Brenner)
Vom Grünflächenamt der Stadt Köln sind am Rather Damm am Boden liegende Baumstämme aus den Wiesen entfernt worden.
Sie waren für die Tiere unverzichtbare Strukturen im dortigen Lebensraum. Auch für die auf Kölner Stadtgebiet nur selten vorkommende und besonders geschützte Berg- oder Waldeidechse.
Bergeidechsen (Zootoca vivipara) brauchen aus der Vegetation am Boden herausragende Baumstämme oder -stümpfe als Sonnen- und Versteckplätze. Sie sind auch für die erfolgreiche Fortpflanzung der Tiere unerlässlich. Mit der Erwärmung durch Sonnenlicht bringen sich die wechselwarmen Tiere auf "Betriebstemperatur". Die trächtigen Weibchen der lebendgebärenden Eidechsen verschaffen so auch dem heranwachsenden Nachwuchs im Mutterleib die für deren Eintwicklung notwendigen Bedingungen.
Mit der Beseitigung der Sonnenplätze am Rather Damm hat das Grünflächenamt die Möglichkeit zur Fortpflanzung für die dort lebenden Eidechsen zum größten Teil zerstört.
Mit der Vernichtung der Lebens- und Fortpflanzungsstätte einer besonders geschützten Art ohne eine dafür notwendige Ausnahmegenehmigung des Umweltamtes der Stadt Köln hat das Grünflächenamt damit gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen.*
Der BUND versucht den verantwortlichen Behörden das Problem bewusst zu machen. Der Lebensraum muss wieder hergestellt werden. Ein Pflege- und Schutzkonzept kann dafür sorgen, dass schädliche Eingriffe dort in Zukunft unterbleiben. Der Lebensraum der Tiere sollte so langfristig erhalten und nach Möglichkeit an ihren Bedürfnissen orientiert verbessert werden.
*§ 44 Abs.1 Nr.3 BNatSchG. "Es ist verboten, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören."