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Buchsbaumzünsler

Was man vor und während eines Befalls tun kann.

Raupe des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis). Raupe des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis).  (MonikaP/Pixabay)

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) wurde in den frühen 2000ern vermutlich durch gewerbliche Schifffahrt von Ostasien nach Deutschland eingeschleppt und hat sich seit dem bis nach Großbritannien und in die Türkei ausgebreitet.

Die 4 bis 5cm langen, grün-schwarzen Raupen sind dafür bekannt, große Schäden an verschiedenen Arten von Buchsbäumen in Gärten anzurichten

Häufig wird zur Bekämpfung auf chemische Pestizide zurückgegriffen. Diese treffen aber nicht nur die Raupen des Buchsbaumzünslers sondern auch viele heimische Arten. Auf keinen Fall sollte man auf Gifte zurückgreifen, die Neonicotinoide (meist Thiacloprid) enthalten. Diverse Studien ergaben, dass Pestizide die Neonicotinoide enthalten, mitverantwortlich für das Weltweite Bienensterben sind. Es besteht außerdem der Verdacht, dass Vögel, welche diese Insekten fressen, ebenfalls negativ betroffen sein könnten.

Auch reicht es nie, nur einmal die Chemiekeule zu schwingen. Um die Raupen in Schach zu halten, muss mehrmals pro Saison gespritzt werden. In Mitteleuropa muss man alle 2 bis 3 Monate mit einer neuen Generation des Zünslers rechnen.

Zudem bilden die Larven des Zünslers zum Überwintern aus Seidenfäden und Buchsbaumblättern Hüllen. Nur sehr selten erreichen Pestizide die Larven im Innern. 

Buchsbaum (Buxus sempervirens). Buchsbaum (Buxus sempervirens).  (Alexas_Fotos/Pixabay)

Als Alternative werden Pflanzenschutzmittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis (Bt-Toxine) angeboten. Der Vorteil gegenüber chemischen Mitteln ist, dass diese biologisch hergestellt werden und biologisch abbaubar sind. Sie wirken allerdings nicht nur auf den Buchsbaumzünsler, sondern schaden auch vielen heimischen Faltern. Zudem ist zu beachten, dass viele Insektizide, welche Bt-Toxine enhalten, auf Zierpflanzen nur von Fachgärtnern angewandt werden dürfen.

Bekämpfungsmittel die Neemöl enthalten sind ebenfalls eine biologische Alternative zu chemischen Mitteln. Das aus dem in Indien heimischen Neembaum gewonnene Öl verhindert bei Insekten die Bildung von Chitin. Daher ist es nur vor der Verpuppung und nicht mehr gegen die erwachsenen Raupen des Buchsbaumzünslers wirksam. Zudem greift das Öl durch seine Wirkungsweise auch andere Insektenarten an.

Die schonendste Form der Bekämpfung ist das Absammeln der Raupen per Hand. Bei früher Erkennung des Befalls und regelmäßiger Kontrolle der Buchsbäume ist diese Methode zwar mit mehr Arbeit verbunden aber führt bei sorgfältigem Vorgehen oftmals zum Erfolg. 

Falter des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis). Falter des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis).  (herbert2512/Pixabay)

Das Problem bei allen genannten Bekämpfungsmethoden ist, dass wenn auch nur eine kleine Population in der Nähe überlebt, die Buchbäume nächstes Jahr wieder befallen sein werden. Wir empfehlen aber, auf jeden Fall auf chemische Bekämpfungsmethoden zu verzichten. Auf lange Sicht wird man den Buchsbaumzünsler am effektivsten durch Nahrungsentzug bekämpfen können.

Bekannt ist, dass der Buchsbaumzünsler in Mitteleuropa den Gewöhnlichen Buchsbaum (Buxus sempervirens) und den Kleinblättrigen Buchsbaum (Buxus microphylla) befällt.

Wenn man beim Gestalten seines Gartens auf diese Arten verzichtet und auf andere, ähnliche Zierpflanzen wie Blaue Heckenkirschen, Ginster oder Gewöhnlicher Liguster umsteigt, kann man sich viel Geld und Stress sparen und trotzdem Kleingehölze ähnlich dem Buchsbaum in seinen Garten einbringen. 

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