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Sülzer Bienchen

28. März 2024 | Stadtökologie, Tiere und Pflanzen

Leben von Wildbienen in der Großstadt

Männchen der Frühlings-Seidenbiene (Colletes Cunicularius) (Foto: Cristina Krippahl)

Da musste bei der Begehung des BUND Köln am Sülzer Auerbachplatz schon genau hingeschaut werden, um die Tierchen, die über den Boden schwirren, als Wildbienen zu erkennen. Bei den puscheligen Hummeln, die auch zu den Wildbienen gehören, ist dies einfacher, da sie langsamer unterwegs sind und wesentlich größer sind. So früh im Jahr waren vor allem Männchen von Seidenbienen und Sandbienen unterwegs, leicht an ihrem Bart zu erkennen. Aber auch winzig kleine Furchenbienen sonnten sich an der Mauer um den Spielplatz.

Im Vorjahr haben die Elterntiere eine Röhre in die Erde gegraben und dort ihre Eier, gut mit Pollen versorgt, hinterlassen. Nun patrouillieren die frisch geschlüpften Männchen unermüdlich an den Nestern, um als erste um die neuen Weibchen zu buhlen. Sind die Weibchen befruchtet, legen sie, wie die Generation zuvor, die Eier mit Pollen in die selbst gegrabenen Röhren, damit im kommenden Jahr wieder Wildbienen unterwegs sind.

Einfach haben es die Bienchen momentan bei der Nahrungssuche nicht. Am Auerbachplatz gibt es so gut wie keine Blüten, außer ein paar Ehrenpreisen, Hungerblümchen und einigen wenigen Löwenzähnen. Die Felsenbirnen bringen auch Blüten mit Pollen. Trotzdem haben sich hier Wildbienen eingefunden und den kargen Lebensraum für sich erobert.

Vor die Kamera trauten sich in weniger als einer Stunde die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Gemeine Furchenbiene (Lasioglossum cf. calceatum) und die Graue Sandbiene (Andrena cineraria). Kamerscheu, aber ebenfalls präsent war die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta).

Die Flächen, an denen kein Beton oder Asphalt ist, ist sehr klein. Auch Kinder lieben es, durch die Büsche zu streifen, in deren Zwischenräumen sich die freien Flächen für die Brutplätze der Wildbienen befinden.

Für die Bienen und für die Menschen hier spricht eindeutig einiges für mehr Grün, offene Böden und weniger Beton und Asphalt.

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