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Gefahr im Verzug im Kölner Grüngürtel

05. März 2024 | Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, BUND, Kölner Grüngürtel

Im Nachbarland Schweiz ist der Verkauf von Kirschlorbeer ab September verboten. In Köln wird er ausgerechnet im Landschaftsschutzgebiet angepflanzt.

Kirschlorbeer am "Haus am See" (Foto: Cristina Krippahl)

Man könnte meinen, es hätte sich längst herumgesprochen: Die invasive Pflanzenart Kirschlorbeer (Prunus Laurocerasus) ist unbedingt in Gärten und Grünanlagen zu vermeiden, zumal in einem Landschaftsschutzgebiet.

Der Kirschlorbeer stört das ökologische Gleichgewicht, indem er heimische Pflanzen und Kräuter verdrängt, die eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Insekten und Vögel sind. Blätter und Beeren enthalten auch für den Menschen giftige Substanzen. Sie können Kindern sogar ernsthaft gefährlich werden.

Da wundert es schon sehr, dass ausgerechnet im Kölner Grüngürtel um das Café "Haus am See" nun Kirschlorbeer angepflanzt wurde. Und dass zudem an der einzigen Stelle im Stadtwald, wo nachweislich der durch die Bundes-Artenschutzverordnung (BArtSchV) geschützte Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) vorkommt.

Man muss schon befürchten: Vorkam. Denn durch die Umgestaltung des Cafés fahren munter mehrfach Kleinlaster mit Anhängern über den kleinen Erdhügel, der dem Käfer als Behausung dient.

Events im Landschaftsschutzgebiet unerwünscht

Aus der Presse ist zudem zu entnehmen, dass „Events“ im "Haus am See geplant" sind. Der BUND Köln hofft, dass dies nicht mit Lärm oder Lichtverschmutzung abends oder nachts verbunden ist.

Die Wasservögel am Decksteiner Weiher haben kaum noch Schutz. Dort darf mittlerweile kein einziges Pflänzchen mehr sprießen. Selbst die Weiden, die den frühen Bestäubern wie Bienen und Schmetterlingen im Frühjahr als Futterstelle dienten, wurden restlos entfernt.

Die Insel vor dem Haus am See ist die letzte Rettung der Wildvögel. Es wäre wünschenswert, wenn man ihnen zumindest diese eine kleine Ecke noch ließe. Denn vom Umgang mit unseren Grünflächen hängt die bereits arg gebeutelte Biodiversität unserer Stadt ab.

Mehr zum Verbot des Kirschlorbeers in der Schweiz finden Sie hier.

 

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