Keine Einfamilienhäuser auf Heideverbundfläche und in Kaltluftschneise

09. November 2020 | Stadtökologie, Naturschutz, Lebensräume

Anwohner, BUND und Bündnis Heideterrasse setzen sich für den Freiraumkorridor zwischen Schluchter Heide und Iddelsfelder Hardt ein...

Hardthofweiden südlich von Dellbrück Die Hardthofweiden südlich von Dellbrück.  (Bündnis Heideterrasse)

Die Kreisgruppe Köln des BUND und eine Anwohnerinitiative haben heute bei einer Pressekonferenz auf dem für eine Bebauung vorgesehenen Gelände in Köln-Dellbrück gegen die Zerstörung einer Verbundfläche zur Strundener Heide protestiert. Die geplante Einfamilienhaussiedlung führt nicht nur zu einem großen Flächenverbrauch, sondern hätte Auswirkungen auf klimaaktive Freiflächen direkt im „Flaschenhals” mitten in einer Kaltluftschneise nach Köln! BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen forderte Rat und Oberbürgermeisterin der Stadt Köln auf, den für das Gebiet am 29.1.2008 beschlossenen Flächennutzungsplan an den am 9.7.2019 ausgerufenen Klimanotstand in Köln anzupassen und nicht länger als Wohnungsbaupotentialfläche einzustufen.

Martina Welchering und Peter Gremse von der Anwohnerinitiative halten angesichts zunehmender heißer Dürresommer und massivem Artenschwund eine Versiegelung der zusammenhängenden Grünfläche für nicht mehr zeitgemäß. Gefordert sind vielmehr kluge Bauprojekte, die ökologische und soziale Belange verbinden, etwa durch Nutzung und Aufwertung bereits erschlossener Areale. Flächenfraß zugunsten des „Einfamilienhaus im Grünen” ist längst schon keine zukunftsweisende Option im wachsenden Großstadtumfeld mehr. „Grün” und „Stadt” muss symbiotisch verstanden werden und nicht diametral. Das hatte bereits Konrad Adenauer weit vor einer sich abzeichneten Klimaproblematik erkannt, als er den Grüngürtel der Stadt anlegen ließ.

„Die Bewahrung der Lebensqualität für die Menschen – auch die der Kölner in der Innenstadt, die direkt von der Kaltluftschneise profitieren – muss neben dem Erhalt des Biotopverbund im Naturraum Bergische Heideterrasse an erster Stelle stehen, nicht Profite Einzelner”, sagte Holger Sticht, Vorsitzender des Bündnis Heideterrasse und des BUND NRW. 

Kontakt und weitere Infos:

Dr. Helmut Röscheisen, FONE: 0160/ 97 209 108, Mail: bund.koeln@bund.net

Hier finden Sie die Pressemitteilung noch einmal als PDF.

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