Angesichts von Höchsttemperaturen nahe 40 Grad Celsius verlangt die Kreisgruppe Köln des BUND von Stadtrat und Stadtverwaltung einen Strategiewechsel. „Der nachwie vor ungezügelte Boden- und Flächenverbrauch muss unverzüglich gestoppt und bisspätestens 2030 auf Netto/Null gebracht werden. Geplante neue Stadtteile wieKreuzfeld mit über 80 ha oder großflächige Siedlungserweiterungen in Zündorf-Süd, der Rath-Heumarer Feldflur und östlich Falkenhorst in Köln-Porz-Urbach dürfen nicht weiterverfolgt werden. Bereits jetzt ist zu viel Fläche im Stadtgebiet versiegelt und wir verlieren immer mehr Kaltluftentstehungsgebiete“, warnte Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied BUND Kreisgruppe Köln.
Soll der vom Stadtrat ausgerufene Klimanotstand nicht nur auf dem Papier stehen, muss nach Ansicht des BUND Köln auch auf die in der aktuellen Regionalplanung vorgesehenen Flächen für Allgemeine Siedlungsbereiche in Libur, Langel, Elsdorf, Immendorf, Meschenich, Lövenich, Pesch, Roggendorf-Thenhoven, Esch/Auweiler, Ostheim, Brück und Stammheim verzichtet werden. Zudem dürften Einfamilienhäuser wegen ihres hohen Flächenverbrauches und der zugleich geringen Anzahl von Wohnraumnutzern im Verhältnis zur Fläche gegenüber dem Geschosswohnungsbau grundsätzlich nicht mehr genehmigt werden.
Neubaugebiete sind zu etwa 70% Ursache des Boden- und Flächenverbrauches, so der BUND Köln.
Klimaschutz dürfe aber nicht gegen notwendigen und bezahlbaren Wohnraum ausgespielt werden. Ausreichende Wohnflächen können nach Ansicht des BUND Köln geschaffen werden durch Sanierung von Wohnungsbeständen, Aufstockungen auf vorhanden Wohn- und Nichtwohngebäuden im Innenbereich sowie die Überbauung auf Flächen von eingeschossigem Einzelhandel, Discountern, Märkten und Parkplätzen und die Nutzung von Konversionsflächen. Erheblich sei zudem das Potential von
Wohnraum, der durch kommunale Wohnungstauschbörsen gehoben werden kann.