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BUND Köln stellt Positionspaper für ökologische und soziale Wohnungsbauwende vor

02. April 2022 | BUND, Lebensräume, Nachhaltige Zukunft, Nachhaltigkeit, Planung und Stellungnahmen, Stadtökologie, Wohnungsbau

Bei einer Pressekonferenz im Kölner Stadtteil Ehrenfeld stellte die Kölner Kreisgruppe des BUND ihr Papier für eine ökologische und soziale Wohnungsbauwende vor. Am Ort der PK zeigte der Umweltverband das große Potential für Aufstockungen auf vorhandenen Gebäuden im Innenbereich, auch in Form einer kleinen Fotoausstellung des Fotografen Walter Stupp. „Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt lassen eine weitere Bodenzerstörung durch Wohnungsneubau nicht mehr zu. Fehlentwicklungen wie Kreuzfeld sind zu stoppen“, forderte BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen.

Pressekonferenz: Dr. Helmut Röscheisen  stellt das Positionspapier des BUND Köln zur Wohnungsbauwende vor Pressekonferenz: Dr. Helmut Röscheisen stellt das Positionspapier des BUND Köln zur Wohnungsbauwende vor  (Bruno Kanter)

In einem 10 Punkte Forderungskatalog an die Kölner Politik und Verwaltung wird für eine völlige Überarbeitung der im neuen Regionalplan vorgesehenen Wohnungs- und Gewerbeflächen plädiert. Neue Einfamilienhausgebiete dürften wegen ihres großen
Platzbedarfes grundsätzlich nicht mehr ausgewiesen werden. Eine aktive Kooperation bei der Siedlungsentwicklung mit angrenzenden Gebietskörperschaften sei notwendig.

Die Verbesserung und energetische Sanierung des Wohnungsbestandes und auch der Umbau in kleinere Wohneinheiten müsse mehr in den Vordergrund rücken. Ebenso die Schaffung einer kommunalen Wohnungstauschbörse. Das Aufstockungspotential auf Bestandsgebäuden im Innenbereich und die Überbauungsmöglichkeiten auf Flächen von eingeschossigem Einzelhandel und Parkplätzen sei gewaltig und könne durch Baugebote und Fördermöglichkeiten auch bei kleinteiligen und heterogenen Eigentümerstrukturen realisiert werden.

Städtische Baugrundstücke sollten vorwiegend im Wege des Erbbaurechts und einer hohen Quote für öffentlich geförderten Wohnungsbau an Genossenschaften und ein neues kommunales Stadtbauunternehmen vergeben werden, um für breite Schichten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wirksame Maßnahmen gegen steigende Bodenpreise und hohe Baukosten müssten auf Bundes- und Landesebene erfolgen und ebenso vordringlich die Stärkung des kommunalen Vorkaufsrechts.


Erste Schritte für eine auch im gesamten Bundesgebiet notwendige Wohnungsbauwende könnten in Köln die gemeinwohlorientierte Entwicklung des Otto-Langen-Quartiers in Mülheim und des Quartiers Liebigstraße/ ehemaliger Schlachthof sowie die konsequente
Nutzung leerstehender Gebäude für Wohnzwecke sein.

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