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Weltspatzentag - Schutz der Spatzen ist mehr als nötig

20. März 2019 | Gebäudebrüter, Lebensräume, Naturschutz, Spatzen, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Vogelschutz

Der BUND engagiert sich das ganze Jahr für Spatzen - oft ein Kampf gegen Windmühlen!

Spatz (Haussperling) vor einem Nistplatz unter einem Dachvorsprung. Spatz (Haussperling) vor einem Nistplatz unter einem Dachvorsprung.  (Andrea Eßfeld)

Der Weltspatzentag findet jährlich am 20. März statt und soll auf den starken Rückgang der Spatzen (Haussperling, Passer domesticus) aufmerksam machen. Schon längst ist der Spatz auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten gelandet.

Durch Sanierungsboom (Wärmedämmung von Altbauten) und die Vorliebe zu immer mehr Schottergärten und Kahlschlag in Gärten und Grünanlagen, verliert der Spatz, der zu den Gebäudebrütern gehört, seinen Lebensraum.

Spatzen lieben Altbauten, hier finden sie gute Brutplätze. Werden die Altbauten nun energetisch saniert und keine Ersatznistkästen an gleicher Stelle angebracht, wo vorher ihre Nester waren, sieht es für die ortstreuen Koloniebrüter schlecht aus.

In allen Großstädten haben die Haussperlinge mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Nur ein gemeinsamer konsequenter Haussperlingsschutz kann hier noch helfen, sonst droht uns eine stumme Stadt, ohne Tschilpen von den Dächern.

Brutplätze und Einflugöffnungen müssen erhalten oder neu geschaffen werden!

Leider fehlt den Bauherren zu diesem Problem oft das Wissen oder aber auch die Einsicht. Obwohl Spatzen und ihre Nistplätze ganzjährig unter Schutz stehen, wird das schlicht ignoriert.

Was Spatzen zum Überleben brauchen:

  • Nistplätze für eine ganze Truppe, nur so ist der Erhalt der Spatzenpopulationen gesichert
  • Schutzgehölze in direkter Nähe zum Brutplatz
  • Insekten für die Jungenaufzucht (heimische Wildstauden, heimische Gehölze, unberührte Baumscheiben mit „Unkraut“, wilde Wiesen mit Gräsern und Kräutern
  • Badeplätze (aus Sand und Wasser)
  • In Köln Ehrenfeld wurde ein Spatzenparadies durch Neubauten zerstört, eine angemessene Nachpflanzung an Schutzgehölzen hat nicht stattgefunden. Die Spatzenkolonie ist dadurch deutlich schwächer geworden.
  • In der Kölner Innenstadt hatte sich der Efeu an einer Hausfassade durch mangelnde Pflege abgerollt. Verhandlungen mit Beteiligten, eine Rankhilfe für Efeu anzubringen, scheiterten. Nachdem auch der Restbestand an Efeu entfernt wurde, gibt es hier keine Spatzen mehr.
  • In Köln Sülz hat eine Wohnungsbaugenossenschaft ihre Häuser energetisch saniert und keine Ersatzbrutkästen für die Spatzen an der Fassade angebracht. Vielleicht passiert das noch.

Die pfiffigen Spatzen brauchen Stadtnatur, genau wie wir Menschen.

Wo kein Spatz mehr ist, ist auch die Stadt nicht mehr lebenswert für uns.

Um Spatzen schützen zu können, müssen wir vor allem wissen, wo sie leben. Werden Sie Spatzenbotschafter*in!

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