Heute startete das Wildbienenprojekt an Kölner Schulen, welches vom Umweltamt der Stadt Köln ins Leben gerufen wurde. Der BUND Köln übernimmt hierbei die pädagogische Umweltbildung an den Schulen und baut gemeinsam mit den Schüler*innen das Füllmaterial für die Nisthilfen.
Wildbienen spielen bei der Bestäubung von Nutzpflanzen eine wichtige Rolle, aber ihre Zahl sinkt stetig, da ihre Lebensräume und Nahrungsgrundlage immer weiter verschwinden. Die Stadt Köln wird in diesem Jahr rund 30 Schulen kleine und große Nisthilferahmen zur Verfügung stellen, die gemeinsam mit den Schüler*innen mit verschiedenen Materialien befüllt werden, um den Wildbienen die Brutröhrensuche, in die sie ihre Eier legen, zu erleichtern. Wildbienen leben überwiegend solitär, und jede Biene sucht sich ihre eigene Röhre, um ihre Eier dort in den gesammelten Pollen abzulegen. Die Löcher werden vorne von den Tieren verschlossen, um den Nachwuchs zu schützen.
An mehreren Stationen wird in den Schulen das Füllmaterial für die Nisthilfen so naturnah wie möglich gestaltet, damit sie von den Bienen angenommen werden. Dabei werden zum einen Löcher in Holzklötze aus Hartholz gebohrt: bis zu 10 cm tief und nicht breiter als 1 cm, quer zur Stammlängsachse. Die Ränder der Bohrlöcher werden mit Schleifpapier bearbeitet, da sich die Bienen sonst ihre Flügel verletzen. Bei einer weiteren Station schneiden die Schüler*innen Brombeerzweige ab, die senkrecht an Zäune gebunden werden. Die Bienen buddeln sich dann selbst eine Röhre in den markhaltigen Stängel. Außerdem kann man aus Knöterich- und Schilfröhrchen ebenfalls Nisthilfen basteln. Die Schüler*innen sägen hierzu die Röhren in gleicher Länge zu und bündeln sie in Konservendosen. Bei der letzten Station werden heimische Wildblumen ausgesät bzw. gepflanzt, damit die Bienen eine Nahrungsquelle in der Nähe finden.
Bei diesem Termin hat es sich als hilfreich herausgestellt, dass im Werkraum der Schule einige Tischbohrer standen, die dazu beitrugen, in kurzer Zeit viele Niströhren in das mitgebrachte Robinienholz zu bohren. Da die meisten Schüler*innen bereits einen "Bohrerschein" besaßen, konnten im Akkord neue Behausungen für die kleinen Insekten bereitgestellt werden. Dies ist ein guter Anfang für den Wildbienenschutz vor Ort. Außerdem wäre es natürlich wünschenswert, wenn die gemachten Erfahrungen der Schüler*innen dazu beitragen, dass auch im Privaten der Wildbienenschutz forciert wird, bspw. dadurch, dass mehr Wildblumen die heimischen Balkone erobern.