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Nachhaltiger Gehölzschnitt am Nikolausplatz

03. Dezember 2019 | Gebäudebrüter, Lebensräume, Naturschutz, Nikolausplatz, Spatzen, Stadtökologie, Tiere und Pflanzen, Vogelschutz

Am 13. und am 26. November wurden unter den kritischen Blicken der ortansässigen Spatzen die Gehölze am Nikolausplatz abschnittsweise und selektiv gepflegt.

Die Helfer*innen nach getaner Arbeit vor dem Schnittgut der Hecke am Nikolausplatz in Köln Sülz. Die Helfer*innen nach getaner Arbeit vor dem Schnittgut der Hecke am Nikolausplatz in Köln Sülz.  (Christian Fuss)

Zum Schutz der dortigen Spatzen kümmert sich der BUND Köln seit Kurzem um die ökologische Pflege der Gehölze am Nikolausplatz.

Zunächst mussten die Baumsämlinge von Ahorn und Robinie (Scheinakazien) entfernt werden, die sich wild in den Strauchgruppen angesiedelt hatten, wobei sich der Baum des Jahres 2020 die  Robinie (Robinia pseudoacacia) als besonders ausbreitungswütig zeigte.

Ihre bereits armdicken Stämme mussten mit der Motorsäge entfernt werden, was sich beim Abtransport als eine stachelige Angelegenheit erwies. Die Robinie ist nicht nur giftig, ihre spitzen, bis zu 3 cm langen Dornen können zu besonders unangenehmen Verletzungen führen. Auf einem Kinderspielplatz, wie dem auf dem Nikolausplatz, muss dieser Aufwuchs deshalb unbedingt entfernt werden, da das Verletzungsrisiko viel zu hoch ist.
So betörend auch die weißen Schmetterlingsblüten (Mai bis Juni) der Robinien mit ihrem süßen Duft für Bienen und Wildbienen sein mögen, diesen Baum sollte man kritisch beurteilen.

Die Bürgersteige wurden von überragenden Zweigen befreit und der Efeubewuchs von den Einfassungsmauern am Rand entfernt.

Die Fingersträucher (Potentilla fructicos) die von Mai bis September mit gelben Blüten aufwarten, bieten durch ihren dichtbuschigen Wuchs einen hervorragenden Schutz für die hier ansässigen Vögel, deshalb wurden sie nur leicht beschnitten. Sie kommen auch ohne regelmäßige Rückschnitte gut zurecht. Die Spiersträucher (Spiraea) mit ihrer weißen Blüte im April sollten alle drei Jahre  einen kräftigen Rückschnitte erhalten, damit sie nicht verholzen und ihre Blühfreudigkeit erhalten bleibt. Dies wird im Pflegeplan des BUND Köln aufgenommen.

Die rot blühenden Weigelien (Weigela) (Blüte Mai bis Juni) sollten nach der Blüte oder bei notwendigem Erhaltungsschnitt im Januar bis Februar geschnitten werden. Da der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) am "einjährigen" - also frisch nachgewachsenen - Ast blüht, werden wir diesen zusammen mit den Weigelien im Spätwinter zurückschneiden.

Die Kornelkirschen (Cornus mas), wichtige Nektar und Pollenquellen für unsere Wildbienen im zeitigen Frühjahr, benötigen keinen Rückschnitt. Sie dienen den ansässigen Spatzen, Rotkehlchen und Amseln als Ausguck und liefern ihnen im Herbst leckere, rote Früchte.

Des Weiteren haben wir den Aufwuchs unter den Sitzbänken auf dem Spielplatz entfernt und sämtlichen Müll aus den eingefassten Strauchbeeten eingesammelt. Der Müll ist hier auf dem Platz leider besonders unangenehm aufgefallen.
Beim Mülleinsammeln hatten wir ein freudiges Erlebnis, unter dem Schutz einer Mahonie hat sich ein Igel sein Winterquartier eingerichtet. Eine schlaue Entscheidung, da die Mahonie dicht gewachsen mit ihren wehrhaften Blättern einen guten Schutz bietet.

Bei beiden Pflegeeinsätzen hatten wir Unterstützung durch Anwohner des Nikolausplatzes, die "ihre Spatzen" sehr schätzen und durch eine umsichtige Gehölzpflege deren Lebensraum  erhalten wollen.

Die Gespräche mit den Anwohnern und deren Lob für unser Engagement zum Erhalt des Lebensraums der immer seltener anzutreffenden Spatzen, ist Ansporn für weitere Pflegeeinsätze.

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