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Flechtenexkursion in der Dellbrücker Heide: Mit UV-Lampe, Lupe und Chemikalien auf Flechten-Entdeckungstour!

28. April 2022 | Bergische Heideterrasse, Heideflächen, Dellbrücker Heide, Stadtökologie

Am 11.04.2022 war es wieder soweit: Der Arbeitskreis Flechten des BUND Köln lud ein zu einer spannenden Flechtenexkursion in der Dellbrücker Heide und war mit 21 Gästen gut besucht.

Die Flechtenexperten Frau Dr. Andrea Berger und ihr Mann Michael  informierten die interessierten Besucher über die Anatomie, die besondere Lebensweise und das Vorkommen der verschiedenen Arten der Flechten und führten mit unterschiedlichen Chemikalien, sowie einem Fluoreszenz-Test mit einer UV-Lampe die Bestimmung dieser vor. Die Flechtenexperten Frau Dr. Andrea Berger und ihr Mann Michael informierten die interessierten Besucher über die Anatomie, die besondere Lebensweise und das Vorkommen der verschiedenen Arten der Flechten und führten mit unterschiedlichen Chemikalien, sowie einem Fluoreszenz-Test mit einer UV-Lampe die Bestimmung dieser vor.  (Tara Courtney)

Flechten sind vermutlich einigen bereits aus der Schulzeit bekannt. Man lehrte, dass sie nicht nur aus einem, sondern aus gleich zwei Organismen bestehen und damit ganz klassische Vertreter einer Symbiose sind.

Frau Dr. Andrea Berger informierte die Besucher nun auch über neueste Analysen, bei denen mindestens ein dritter Symbiose Partner gefunden wurde: Hefepilze.
Pilz und Alge, fusionieren zu einer einzigen funktionalen Einheit, bei der Nährstoffe und Wasser miteinander ausgetauscht, und so voneinander profitiert werden kann.
Außerdem bietet der Pilz der Alge Schutz vor Austrocknung, sowie vor schädlicher UV-Strahlung.
Über die Beteiligung des dritten Partners ist die Gemeinschaft zusätzlich dazu in der Lage, sich über die Produktion von Giftstoffen vor Fraßfeinden zu schützen.

Diese Zweckgemeinschaft der einzelnen Symbiosepartner bietet somit zahlreiche Vorteile für jeden Einzelnen, die es den Flechten als Ganzes ermöglicht, selbst in unwirtlichen Lebensräumen zu überleben und diese erfolgreich zu besiedeln.

In der Dellbrücker Heide wurden bisher bereits 91 verschiedene Arten entdeckt.
Darunter viele, die auf magere und saure Böden angewiesen sind und daher im Naturschutzgebiet im Nordosten der Stadt perfekte Bedingungen vorfinden.

Flechten sind zudem sehr empfindlich bezüglich der Luftqualität, daher werden sie oft als Bioindikatoren verstanden. Allen voran das SO2, was durch Krafstoffverbrennung freigesetzt wird und mit dem Wasser in der Luft als „saurer Regen“ runterfällt, beeinträchtigt das Wachstum vieler Flechten. Der SO2-Ausstoß wurde seit den 90ern um 90% verringert, so konnten viele Flechten-Arten in urbane Regionen zurückkehren. Doch noch immer gelten ca. die Hälfte der ca. 1700 Flechten in Deutschland als gefährdet.


Falls auch Sie einmal etwas genauer hinsehen, und die unscheinbaren Organismen selbst entdecken wollen, so sind Sie herzlich eingeladen an der nächsten Flechtenexkursion in der schönen Dellbrücker Heide teilzunehmen.
Falls Sie eine Lupe besitzen, bringen Sie diese doch gleich mit, um wirklich ganz genau hinsehen zu können!

Die nächste Flechtenexkursion findet am 24. Oktober statt.
Treffpunkt ist die S-Bahn Haltestelle Dellbrücker-Heide.

Wer darüber hinaus an der spannenden Welt der Flechten interessiert ist, kann gerne beim Arbeitskreis Flechten mitmachen! Jeden ersten Montag abend im Monat findet ein Treffen des AK statt und alle Interessierten sind herzlich Willkommen! Meldet euch einfach per Mail an unsere Büro-Adresse.

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