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BUND und die Erweiterungspläne des 1. FC Köln

06. Dezember 2022 | Naturschutz, Kölner Grüngürtel, Gleueler Wiese, Stadtökologie

Demo zum Erhalt der Gleueler Wiese und gegen den Ausbau des RheinEnergie-Sportparks im Kölner Grüngürtel. Demo zum Erhalt der Gleueler Wiese und gegen den Ausbau des RheinEnergie-Sportparks im Kölner Grüngürtel.  (Andrea Eßfeld)

Am Anfang stand ein ergebnisloses Treffen mit Alexander Wehrle, FC Geschäftsführer, Tobias Kaufmann, Leiter Medien &Kommunikation, Alexander Schmidt, Leiter Controlling &Organisation im Frühjahr 2016 mit Holger Sticht und Helmut Röscheisen vom BUND. Daraufhin brachte der BUND ein breites Bündnis aus Natur-, Umwelt-, Denkmalschützern und Bürgerinitiativen für den Erhalt der Gleueler Wiese im Äußeren Grüngürte zusammen und organisierte eine erste viel beachtete gemeinsame Pressekonferenz auf dem Parkplatz an der Gleueler Straße. Es folgten Stellungnahmen zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit an der Bauleitplanung, zum Zielabweichungsverfahren und Änderung des Flächennutzungsplans und zum Bebauungsplanentwurf. Auch die Darstellung der unterschiedlichen Positionen zwischen Baudezernent Markus Greitemann und BUND-Vertreter Helmut Röscheisen bei der Sondersitzung der Bezirksvertretung Lindenthal im Mai 2020 und ein offener Brief des BUND an alle Ratsmitglieder sowie eine Demonstration vor der Abstimmung über den Bebauungsplan blieben erfolglos. Nachdem die Bezirksregierung Köln auf den Eilantrag des BUND gegen den Ratsbeschluss zum Bebauungsplan nicht aktiv wurde, blieb nur der Klageweg übrig. Die Bürgerinitiative Grüngürtel für Alle und der NABU NRW legten gegen den Bebauungsplan der Stadt Köln eine Normenkontrollklage beim OVG Münster ein. Nach dessen Entscheidung vom 24.11.22 ist der Bebauungsplan wegen eines Abwägungsmangels unwirksam, kann aber durch ein ergänzendes Planungsverfahren geheilt werden.

Es läuft jetzt alles auf einen Bau des Leistungszentrums mit Trainingsplätzen des 1. FC Köln in Marsdorf hinaus. Bei den dortigen Flächen handelt es sich allerdings um gute landwirtschaftliche Böden. Nach Untersuchungen des BUND gibt es auch ein Vorkommen der Feldlerche und nicht zuletzt handelt es sich um ein Kaltluftentstehungsgebiet. Vielleicht wäre es das kleinere Übel, die große Sporthalle auf dem asphaltierten Parkplatz vor dem Geißbockheim mit Tiefgarage zu bauen, was allerdings einen erheblichen Eingriff in das Landschaftsbild bedeutet, der ausgeglichen werden muss und die Sportplätze bei der Bezirkssportanlage Bickendorf zu nutzen. Der unverändert anhaltende Flächen- und Bodenverbrauch muss auch in Köln aus Gründen des Klimaschutzes und dem Erhalt der biologischen Vielfalt endlich gestoppt werden.

Dr. Helmut Röscheisen

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